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Predigten zu Hiob 9,31
Wenn ich mich gleich mit Schneewasser wüsche . . . so würdest du mich doch tunken in Kot, und meine Kleider werden mir scheußlich anstehen
Wir werden nie dahin kommen, dass wir des Vaterunsers nicht mehr bedürften. Durch das Bindewort und hat der HErr die Bitte um Vergebung, mit der Bitte um das tägliche Brot vereinigt, als ob Er uns dadurch sagen wollte, wir würden das eine so lange brauchen als das andere. Am Schluss des besten Tages, den wir erlebt haben, wenn wir uns nicht bewusst sind, weder in der Tat, noch in der Rede, noch in Gedanken gesündigt zu haben, werden wir doch das teure Blut Christi nötig haben. Wir mögen uns wohl nichts bewusst sein; aber dadurch sind wir nicht gerechtfertigt; denn der uns richtet, ist der heilige HErr, und sein vollkommenes Wesen ist der Maßstab, den Er anlegt. Ein Stück Leinwand mag dem bloßen Auge sehr fein erscheinen; aber wie grob in es, beim Mikroskop besehen! Die auf dürrer Heide weidenden Schafe sehen ganz weiß aus; wie schmutzig würden sie aber erscheinen, wenn Schnee die Erde bedeckte! – Unser Wandel kann uns fleckenlos vorkommen, weil wir uns nur mit unserem früheren Leben oder mit anderen Menschen vergleichen. Sind einmal unsere Augen geöffnet, dass wir Gott erkennen; stehen wir da beleuchtet von dem alles durchforschenden Licht des Himmels, dann sind wir gleich denen, die eben aus dem Schlamm einer Grube entrissen sind. Ich hörte einmal von einer Frau, die stolz darauf war, dass sie zehn Jahre lang nicht gesündigt habe! Also betrügen wir uns selbst. Nein, nein; im besten Falle sind wir sündige Männer und Frauen, die der beständigen Reinigung bedürfen, auch wenn wir durch die Gnade Jesu vor bewusster Sünde bewahrt blieben. Es war auf dem Höhepunkt im Leben des großen Apostels, als er Gott am nächsten war, dass er sich erkannte als den vornehmsten unter den Sündern.