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Predigten zu Hiob 37,15

"Weißt du, wie Gott sie beladet, und leuchten läßt den Blitz seines Gewölks?"

Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Gott lässt das Licht aus seinen Wolken hervorbrechen

Die Welt verdankt viel von ihrer Schönheit den Wolkengebilden. Das unveränderliche Blau des italienischen Himmels kann uns die wechselhafte Herrlichkeit der Wolken nicht ersetzen. Die Wolken sind auch die Behälter des Regens; ohne ihren Dienst würde die Erde zur Wüste. Auch im menschlichen Leben gibt es Wolken, die uns oft beschatten und erquicken, aber auch oft in nächtliches Dunkel einhüllen; doch hat jede Wolke auch ihre lichte Seite. – „Meinen Bogen habe ich gesetzt in die Wolken.“ Könnten wir doch immer die Kehrseite der Wolken sehen, die so majestätisch einhersegeln, einer Alpenkette gleich, gebadet in dem Licht, das uns durch sie verdunkelt wird, wir würden verwundert dastehen ob ihrer großartigen Pracht. Wir schauen nur die uns zugewandte Seite an; aber wer beschreibt das Licht, das ihren Gipfel krönt, ihre Täler streift und von jeder ihrer Höhen wiederstrahlt? Ist nicht jeder Tropfen, den die Wolken in sich aufnehmen, heilbringend für die Erde, der sie ihn zuführen wollen? O Kind Gottes, könntest doch auch du deine Schmerzen und Trübsale von ihrer Kehrseite ansehen! Wenn du, anstatt von unten aus sie zu betrachten, auf sie hinabschauen könntest vom himmlischen Standpunkt aus, – wenn du wüsstest, wie sie in wunderbarer Schönheit, vor dem staunenden Blick der Himmelsbewohner, das Licht des Angesichts Christi wiederstrahlen, so würdest du dich darein finden, dass sich ihre dunkeln Schatten über die Hügel und Täler deines Erdenlebens erstrecken. Bedenke daneben, dass die Wolken von den Winden Gottes getrieben, in beständiger Bewegung begriffen sind.

Befiel du deine Wege und was dein Herze kränkt, Der allertreusten Pflege des, der den Fimmel lenkt; Der Wolken, Luft und Winden gibt Wege, Lauf und Bahn, Der wird auch Wege finden, da dein Fuß gehen kann.