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Predigten zu Hiob 34,29
Schafft Er Ruhe, wer will beunruhigen?
1. Ruhe mitten unter den Anklagen Satans
Der große Verkläger weist auf die dunkeln Punkte in unserem vergangenen Leben, wo wir unsere eigenen und anderer Kleider besudelt haben; er sagt, wir werden immer wieder fallen; er wirft uns, auch bei unseren besten Handlungen, böse Beweggründe vor, und entdeckt Flecken in unseren heiligsten Gottesdiensten. Dabei macht er so viel Geräusch, dass wir kaum eine andere Stimme in unserem Innern zu vernehmen im Stande sind. Aber nun tritt der große Fürsprecher auf und spricht: „Der HErr schelte dich, du Satan; ja, der HErr schelte dich, der Jerusalem erwählet hat; ich habe das Lösegeld bezahlt; ich liebe mit ewiger Liebe.“ Also „schafft Er Ruhe.“
2. Ruhe mitten im Sturmgebrause
Auf glattem See fahren wir mit Ihm dahin; aber auf der Höhe der Wasser, fern vom Lande, in mitternächtlicher Stunde, erhebt sich plötzlich ein mächtiger Sturm. Erde und Hölle scheinen sich gegen uns verbündet zu haben, und jede Woge droht uns zu verschlingen. Da steht der HErr auf von seinem Schlafe, Er bedroht den Wind und die Wellen; seine Hand gebietet dem wütenden Brausen des Wetters Stille. Trotz dem Geheul des Windes in dem Tauwerk und dem Kampfe der Wogen vernehmen wir seine Stimme: „Schweige, verstumme!“ Und alsbald wird es ganz still. „Er schafft Ruhe.“
3. Ruhe trotz mangelnder innerer Erquickung
Er entzieht uns diese hier und da, weil wir zu viel daraus machen. Wir werden etwa versucht, mit allzu großer Selbstgefälligkeit auf unsere seligen Gefühle des Friedens, auf unsere Empfindungen der Nähe Gottes zu schauen. Dann zieht der HErr aus Liebe seine Gaben zurück; aber dabei lehrt Er uns, Ihm selbst von diesen zu unterscheiden. Er flüstert unseren Herzen die Gewissheit seiner Nähe zu, dann legt sich eine unendliche Stille auf unser Herz und Gemüt. „Er schaffet Ruhe.“