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Predigten zu Hiob 28,14
Die Tiefe spricht: Sie ist in mir nicht; und das Meer spricht: Sie ist nicht bei mir
In diesem großartigen Kapitel wird uns das Suchen nach der verborgenen Weisheit geschildert, die allein Geist und Seele im richtigen Gleichgewicht erhält; nach der Erkenntnis Gottes, die nur da möglich ist, wo die Augen des Herzens erleuchtet worden sind, nach jener Klarheit des Geistes, die von Gott selbst, dem wesentlichen Lichte, ihren Glanz erhält.
Nach einer wunderbaren Beschreibung von Bergwerksarbeiten, die ohne Zweifel die Aufmerksamkeit heutiger Grubengesellschaften erregen würde, erklärt Hiob, dass in der Tiefe diese Weisheit nicht zu finden ist. Soll einem Teil des Weltalls nach dem andern, erhält er die Kunde, dass sie nicht da ist. Gott allein besitzt ihr Geheimnis; nur Er kann sie mitteilen, oder die Fähigkeit geben, sie zu würdigen und aufzunehmen.
Wir haben es mit Gott zu tun. Indem wir von jeglicher anderen Quelle der Erleuchtung und Befriedigung absehen, müssen wir nach inniger, unmittelbarer Gemeinschaft mit Ihm streben. Der wahre Glaube bestehet nicht sowohl in einem Blick auf den HErrn, als in einem Anschauen seiner Herrlichkeit. Wir leben in einer sehr geschäftigen, aufreibenden Zeit, wo tausend laute Ansprüche uns von allen Seiten bestürmen; aber wollen wir für unsere Aufgaben wohl ausgerüstet sein, so müssen wir Zeit haben für göttliche Unterweisung. Wenden wir uns endlich einmal ab von den löchrigen Brunnen, mit ihrem trüben, geschmacklosen Wasser, wo wir bisher unseren Bedarf zu schöpfen pflegten, – und kehren wir uns zu Gott, der ewigen Quelle des Lebens und des Friedens: Nach Liebe und Ruhe sehen wir uns; deine Liebe, deine Ruhe gib uns, o Herr. Von dem Bergwerk in der Tiefe, von dem Meer, von dem Geräusch menschlicher Stimmen und den Irrlichtern irdischer Gedanken kommen wir zurück zu dir, der Heimat unserer Seele!