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Predigten zu Hiob 10,4
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Ja, das meinen wir manchmal! Wir bilden uns ein, Gott habe fleischliche Augen und sehe, wie ein Mensch sieht.
Das hat Jana gemeint, als er vor dem lebendigen Gott floh. Als wenn man sich vor Gottes Augen verstecken könnte! Vor Menschen-Augen kann man flüchten. Aber Gott! „Von allen Seiten umgibst du mich." Es gibt keinen Platz, wo Seine Augen uns nicht sähen.
„Siehst du, wie ein Mensch sieht?" Das haben Ananias und Saphira gemeint, als sie mit ihrer Gabe vor Gott und Menschen glänzen wollten und doch dabei nicht ganz aufrichtig waren. Wie haben sie sich getäuscht! Schrecklich zog Gott ihren Betrug ans Licht. Er hat göttliche und nicht „fleischliche" Augen. Nein, Gott sieht nicht, wie ein Mensch sieht. Das erfuhr Zachäus, als er mit seinem unruhigen Gewissen auf dem Baume saß und von ferne nach Jesus ausschaute. Kein Mensch sah, was in ihm vorging. Aber der Herzenskündiger sah es: „Zachäus, steig eilend herab! Ich muss heute in deinem Hause einkehren."
Und der Kranke am Teich Bethesda erfuhr es. Achtunddreißig Jahre hat er in den Krankenhallen gelegen. Kein Mensch hat sich um ihn gekümmert. Niemand beachtete den Mann im Winkel. Aber Jesu barmherzige Augen entdecken ihn: „Willst du gesund werden?"
Der Herr hat göttliche Augen und nicht „fleischliche". Er sieht nicht, wie ein Mensch sieht. Warum spielen wir denn so oft Verstecken vor Ihm mit unserer Sünde und mit unseren Lasten? Lasst uns wandeln im Licht vor Seinem Angesicht! Amen.