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Predigten zu Hesekiel 3,7
"Aber das Haus Israel wird nicht auf dich hören wollen, denn sie wollen nicht auf mich hören. Denn das ganze Haus Israel ist von harter Stirn und verstockten Herzens."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Das ganze Haus Israel hat harte Stirnen und verstockte Herzen."
Gibt es keine Ausnahme? Nein, keine. Sogar das geliebte Volk wird so bezeichnet. Sind schon die Besten so arg, wie muss es erst mit den Bösen stehen? Komm, mein Herz, betrachte, wie weit du teil hast an dieser allgemeinen Anklage, und während du darüber nachdenkst, sei bereit, dich vor dir selbst zu schämen ob deinem Anteil an der Schuld. Die erste Anklage betrifft Schamlosigkeit, Härtigkeit der Stirne, Mangel an heiliger Scham, heillose Frechheit zum Bösen. Vor meiner Bekehrung konnte ich Sünden begehen und keine Unruhe darob empfinden, von meiner Verschuldung reden hören und mich doch nicht dadurch demütigen lassen, ja, sogar meine Missetat eingestehen, und keine innere Zerknirschung deshalb fühlen. Wenn einer in Sünden dahinlebt, und ins Haus Gottes geht und vorgibt, er bete zu Gott, und Ihm Lieder singt, so setzt das eine eherne Stirn der schlimmsten Art voraus. Ach, und seit dem Tage meiner Wiedergeburt habe ich meinem Herrn ins Angesicht gezweifelt, ohne Erröten in seiner Gegenwart gemurrt, angebetet vor Ihm mit kaltem Herzen und Sünden begangen, ohne deshalb traurig über mich zu werden. Wäre meine Stirne nicht wie ein Diamant, härter als Kieselstein, so sollte ich viel mehr heilige Furcht und viel tiefere Geisteszerknirschung empfinden. Wehe mir, ich gehöre zu dem schamlosen Hause Israel. Der zweite Vorwurf ist Herzensverstocktheit, und ich wage nicht, mich hierin für unschuldig zu halten. Einst hatte ich nur ein steinernes Herz, und obgleich ich aus Gnaden ein neues, fleischernes Herz empfangen habe, so bleibt doch noch viel Verstockung in mir. Der Tod Jesu geht mir nicht so zu Herzen, wie er sollte; das Verderben meiner Nebenmenschen, die herrschende Bosheit, die Heimsuchungen des himmlischen Vaters, mein eignes Elend bewegt mich nicht, wie es recht wäre. Ach, dass doch mein Herz ob den Leiden und dem Tod meines Heilandes gerührt würde! Wollte Gott, ich wäre diesen harten Fels in mir, diesen elenden Leib des Todes los. Gelobt sei der Name des Herrn, diese Krankheit ist nicht unheilbar; des Heilandes teures Blut ist die wahre Arznei, und mich, ja, eben mich wird es erweichen, bis mein Herz zerschmilzt wie Wachs vor dem Feuer.