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Predigten zu Hesekiel 37,26
"Und ich werde einen Bund des Friedens mit ihnen machen, ein ewiger Bund wird es mit ihnen sein; und ich werde sie einsetzen und sie vermehren, und werde mein Heiligtum in ihre Mitte setzen ewiglich."
Autor: Carl Olof Rosenius (* 03.02.1816; † 24.02.1868) schwedischer Laienprediger und Initiator einer neuevangelischen schwedischen Erweckungsbewegung
"Und ich will mit ihnen einen Bund des Friedens machen, das soll ein ewiger Bund mit ihnen sein."
Das ganze Menschengeschlecht wurde dadurch, dass Adam seinen Bund mit Gott brach, nicht nur einer ewigen Strafe schuldig, sondern auch gänzlich untüchtig, sich selbst davon zu befreien oder Gottes Gesetz zu erfüllen. Das war ein grässliches Elend. Weil aber Gott in Seiner Allwissenheit diesen Jammer vorhergesehen und in Seiner großen Barmherzigkeit Mitleid damit gefühlt hatte, so hatte Er, ehe der Welt Grund gelegt war, ehe Er das erste Menschenleben aus Seiner Schöpferhand in die Welt ergehen ließ, Anstalten getroffen, diesem Elend abzuhelfen. Er hatte in Seinem himmlischen Rat die Errettung des Menschengeschlechts durch die Hingabe Seines Sohnes beschlossen. Mit Ihm schloss Er nun einen neuen Bund, der für uns ein "Bund der Gnade, ein Bund des Friedens" war. An und für sich war es der gleiche Bund des Gesetzes, den Gott mit Adam geschlossen hatte, der dann aber übertreten worden war und von dem gefallenen Menschen nicht erfüllt werden konnte, derselbe Bund des Gesetzes, von dem ein jeder Mensch noch ein dunkles Gefühl in seinem Gewissen zurückbehalten hat, und der später zur Demütigung des Menschengeschlechts auf dem Berge Sinai in Stein geschrieben wurde. Denn so sagt die Schrift: "Was dem Gesetz unmöglich war, (weil es durch das Fleisch geschwächt ward), das tat Gott und sandte Seinen Sohn in der Gestalt des sündlichen Fleisches". Der Sohn nahm nämlich in diesem Bund auf sich, zu der vom Vater bestimmten Zeit die Menschennatur mit Seiner ewigen Gottheit zu vereinigen, wahrer Mensch und der zweite Adam des menschlichen Geschlechts zu werden, sowie in dieser Eigenschaft an die Stelle der Menschen zu ihrer Versöhnung und Erlösung zu treten, während der erste Adam es zu ihrem Fall und Verderben tat.Er nahm also auf sich, an aller Menschen Stelle erstens die Forderungen des Gesetzes zu erfüllen und zweitens die Strafe zu erdulden, der sie sich durch die Übertretung des Gesetzes schuldig gemacht hatten - mit einem Worte "gehorsam zu sein bis zum Tode, ja, bis zum Tod am Kreuz". Wogegen andererseits, wie Paulus Gal. 3, 16-19 sagt, "die Verheißung Ihm galt" oder die Verheißung von dem "Testament" und dem "Erbe" Ihm zugesagt ist. Er erhielt an aller Menschen Stelle die Zusage all der Seligkeit, zu der sie von Anfang an bestimmt waren, die ihnen zugesagt, durch den Sündenfall aber verlorengegangen war. Das liegt in den Worten: "Testament" und "Erbe", oder laut Davids Worten, "Er hat Gaben empfangen für die Menschen", um ihnen diese Gaben als ihr Herr und König auszuteilen. Dafür sollten sie Ihm als Sein Eigentum übergeben werden, um durch Ihn und in Ihm zur ewigen Seligkeit bewahrt zu werden und zu bleiben.
Alles das wird in der Heiligen Schrift "Bund" genannt, weil dabei teils die Handlung selbst, bei der solches im Rate Gottes beschlossen wurde, teils die Personen, die ihn miteinander schlossen, berücksichtigt werden. Aber in bezug auf die Gnadenschätze, die dadurch den Menschen erworben sind, - nämlich Vergebung der Sünden, ewige Gerechtigkeit, Frieden mit Gott, Innewohnen des Heiligen Geistes, Kraft zur Heiligung, Sieg über alle geistlichen Feinde, - sowie in bezug darauf, wie diese Schätze gleichsam durch Erbrecht erlangt werden sollen, wird es ein "Testament" genannt. So finden wir hier wieder das "ewige Testament", das Testament, das nicht aufgehoben werden kann", weil es"auf Christus bestätigt ist" (Gal. 3, 17), das Testament, das seine Kraft sowohl vor als auch nach dem Tod des Stifters hatte, da Gott um der Gewissheit des Testamentes willen den Tod des Stifters seit Anfang der Welt gleichsam als schon geschehen ansah.
Diese Testamente mit Adam und Christus dürfen deshalb nicht mit dem verwechselt werden, was man gewöhnlich das alte und das neue Testament oder den alten und den neuen Bund nennt. Unter dem alten Testament versteht man die besondere, vorbildende und vorbereitende Gesetzeshaushaltung, die Gott mit Seinem Volk vor Christi Geburt führte, sowie die Zeit selbst, in der sie stattfand. Unter dem neuen Testament versteht man die Gnadenhaushaltung, die mit der Ankunft Christi und Seiner vollbrachten Versöhnung eintrat, eine Haushaltung und eine Zeit, die Er mit einer Hochzeit verglich, welche begann, als der lang erwartete Bräutigam erschien. Der ewige Bund mit Christus war deshalb sowohl unter dem alten als auch unter dem neuen Testament derselbe. Denn ebenderselbe Gnadenbund wurde Adam und Eva nach dem Sündenfall geradeso verkündigt wie uns, nämlich, dass "des Weibes Same der Schlange den Kopf zertreten solle". Abraham wurde auch wie wir gerecht durch den Glauben, so dass der Glaube und die Rechtfertigung Abrahams uns oft in der Schrift als Beispiel dargestellt werden: "Er hat Gott geglaubt (in der Verheißung des Messias), und das ist ihm zur Gerechtigkeit gerechnet." David hatte auch denselben Glauben: "Die Seligkeit ist allein des Menschen, welchem Gott zurechnet die Gerechtigkeit, ohne Zutun der Werke".
Du treuer Gott! Wir loben Dich Und ehren Deinen großen Namen; Herz, Seel' und Geist erhebet sich Und singet: Halleluja, Amen! Der Herr, der heilig, heilig, heilig heißt, Ist unser Gott, der Vater, Sohn und Geist.