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Predigten zu Hesekiel 36,26

"Und ich werde euch ein neues Herz geben und einen neuen Geist in euer Inneres geben; und ich werde das steinerne Herz aus eurem Fleische wegnehmen und euch ein fleischernes Herz geben."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Und ich will euch ein fleischernes Herz geben."

Ein fleischernes Herz erkennt man an seiner zarten Empfindlichkeit gegen die Sünde. Wenn ein fleischernes Herz einer lüsternen Vorstellung, einem ungöttlichen Verlangen auch einen Augenblick Raum gegeben hat, so ist das schon genug, um es in die tiefste Trauer vor dem Herrn zu versetzen. Das steinerne Herz achtet eine große Sünde für nichts; ganz anders das fleischerne Herz. "Wie wird man oft durch Reu' und Scham gebeuget, Wenn sich nicht mehr der erste Eifer zeiget, Wenn uns die Zucht des Geistes überführt, Dass sich bei uns der erste Trieb verliert." Das fleischerne Herz ist zartfühlend für den Willen Gottes. Mein Meister Eigenwille ist ein rechter Starrkopf, und es ist schwer, ihn unter den göttlichen Willen zu beugen; wenn uns aber einmal das fleischerne Herz geschenkt ist, so erzittert unser Wille wie ein Espenlaub bei jedem Hauch des Himmels, und beugt sich wie eine Weide bei jedem Wehen des Geistes Gottes. Der natürliche Wille ist kaltes, sprödes Erz, das nicht mit dem Hammer in Formen kann getrieben werden; aber der erneuerte Wille wird von der Hand der Gnade leicht, wie zerschmolzenes Metall, gestaltet. Im fleischernen Herzen zeigt sich Zartheit der Liebe. Das harte Herz empfindet keine Liebe zum Erlöser, aber das erneuerte Herz brennt von inniger Liebe zu Ihm. Das harte Herz ist selbstsüchtig und fragt gleichgültig: "Weshalb sollte ich über die Sünde weinen? Warum sollte ich den Herrn lieben?" Aber das fleischerne Herz spricht: "Herr, Du weißt, dass ich Dich lieb habe; hilf mir, dass ich Dich noch mehr lieben kann!" Ein solches erneuertes Herz besitzt viele Vorzüge: "Hier wohnt der Heilige Geist, Hier herrschet Jesus Christ." Es ist empfänglich für jeden geistlichen Segen, und jeder Segen wird ihm auch zuteil. Es ist zubereitet, zur Ehre und zum Preis Gottes, allerlei himmlische Früchte zu bringen, und darum hat der Herr seine Freude an ihm. Ein zartes Herz ist der beste Schutz wider die Sünde und die beste Vorbereitung für den Himmel. Ein erneuertes Herz steht auf der Warte und schauet hinaus nach der Zukunft des Herrn Jesu. Hast du ein solches fleischernes Herz?


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Überall wird auf Pfingsten gerüstet. Bei manchen ist noch großer Hausputz. Die Jungen richten ihr Rad für eine Pfingstfahrt. Das junge Mädchen läuft zur Näherin, ob das Frühlingskleid fertig ist. Und alle schauen jeden Morgen zum Himmel, ob denn nun wirklich die Frühlingssonne da sei.

Überall Zurüstung für Pfingsten! Es ist nichts zu sagen gegen diesen fröhlichen Eifer. Aber wir Christen sollten wissen, dass es an Pfingsten um mehr geht als um zwei freie Tage. Es geht um den Heiligen Geist. Und darum besteht alle rechte Pfingstzurüstung darin, dass wir uns bereit machen für diesen Heiligen Geist. Wenn man einen Blick tut über die Christenheit in Deutschland, dann muss man wohl dankbar sagen: Es ist viel Fragen nach Gott vorhanden, viel Liebe zu Jesus und viel Opferbereitschaft für die Werke des Reiches Gottes.

Und doch – wir gleichen so vielfach den Jüngern nach Ostern. Bei denen war auch Liebe zu Jesus und Bereitschaft zu Opfer und Dienst. Aber es fehlte ihnen die neu gestaltende Kraft des Heiligen Geistes, die das Herz wirklich neu macht und feste Heilsgewissheit gibt. Wir sind trotz allem dürres Land. Aber dürres Land, auf das Gott den Regen Seines Geistes gießen will. Ja, Gott will. An Ihm fehlt es nicht: „Ich will euch ein neues Herz und einen neuen Geist in euch geben." Die Frage ist nur, ob wir wollen. Da fehlt es meist. Wir fürchten uns vor der totalen Gottesherrschaft in unserem Leben. Dass wir doch wollten! Amen.


Autor: Elias Schrenk (* 19.09.1831; † 21.10.1913) deutscher Theologe und Erweckungsprediger des Pietismus

Ich will euch ein neu Herz und einen neuen Geist in euch geben; und will das steinerne Herz aus eurem Fleisch wegnehmen und euch ein fleischern Herz geben. Ich will meinen Geist in euch geben.

Es gehört zum Traurigsten, dass Gott das Herz des unerweckten Menschen ein steinernes Herz nennen muss. Ein steinernes Herz ist Unnatur; denn wo es ist, ist Tod. So ist der Mensch, dessen Herz hart, verschlossen unempfänglich gegen Gott ist, ein unnatürlicher Mensch geworden, tot in Sünden. Ein im guten Sinn natürlicher Mensch hört auf seinen Gott und versteht ihn. Soll es anders werden mit einem Menschen, so muss das harte Wesen aus ihm herausgenommen werden, er muss wieder ein Ohr bekommen für seinen Gott. Dazu müssen verschiedene Mittel dienen: zunächst das Wort und wenn dieses nicht hilft, so kommt die Rute. Sobald es dem Herrn gelingt, den Panzer zu durchbrechen und wieder Eindrücke auf das Herz des Menschen zu machen, so hat dieser ein fleischern Herz, im Gegensatz zum steinernen; denn unter einem fleischernen Herzen versteht Gott ein Herz, in dem er wieder Eindrücke durch seinen Geist machen kann. Während unter dem steinernen Herzen das Fleisch im Menschen regierte, öffnet dieser jetzt Herz und Sinn dem Geist Gottes. So kommt ein neuer Geist in den Menschen, der heilige Geist. Statt des Fleischesregimentes entsteht nun Geistesregiment; die ursprüngliche Schöpfungsordnung Gottes im Menschen wird wieder hergestellt. Je mehr der Wille des Menschen in Übereinstimmung kommt mit dem Geist Gottes, desto vollkommener kann Gott regieren im Herzen. Von diesem Regiment reden alle apostolischen Briefe. Sehen wir unsern Text genau an, so wird es uns klar, dass Gott seinen Geist nur da geben kann, wo Er eine völlige Erneuerung schaffen kann, und diese völlige Erneuerung schafft Er allein. Er nimmt das steinerne Herz weg; Er gibt ein fleischern Herz und macht es zum neuen Herzen, in das Er seinen Geist gibt. Hütten wir doch die Einfalt, die Gottes Liebe versteht, und Ihm glaubt, wenn Er sagt: ich will euch das alles schenken, wenn ihr auch wollt.

Mein Gott und Vater! Ich danke Dir, dass Du allezeit bereit bist uns alles zu schenken. Bereite·mich so zu, dass ich geschickt werde, alles zu empfangen was Du geben willst. Amen