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Predigten zu Hebräer 8,1

"Die Summe dessen aber, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln,"

Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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Weil Jesus als Hoherpriester dient, haben wir Zugang zu Gott.

"Die Hauptsache aber bei dem, was wir sagen, ist: Wir haben einen solchen Hohenpriester, der sich gesetzt hat zur Rechten des Thrones der Majestät in den Himmeln"

Der Zugang zu Gott war das beständige Problem des jüdischen Volkes. 2.Mose 33,20 erklärt uns, dass niemand Gott sehen und lebendig bleiben kann. Nur einmal im Jahr, am Großen Versöhnungstag (Jom Kippur) ging der Hohepriester ins Allerheiligste, wo Gott in einzigartiger Weise gegenwärtig war. Dort erschien er mit dem Sühneblut für das Volk vor Gott.

Gottes Bund mit Israel war die Grundlage ihrer Gemeinschaft mit Ihm. Und das Opfersystem des Alten Bundes bot dem Volk eine äußerliche Handlung, mit der sie ihre innere Bußfertigkeit ausdrücken konnten. Aber sie mussten unaufhörlich opfern, weil auch ihre Sünden nie aufhörten. Sie brauchten einen vollkommenen Priester und ein Opfer, das erlaubte, immer zu Gott kommen zu dürfen. Genau das war und tat der Herr.

In Hebräer 10 heißt es, der Herr habe Seinen Leib ein für allemal als Opfer für die Menschheit dargebracht und sich dann zur Rechten Gottes gesetzt (die Verse 10.12). Das war ein revolutionäres Konzept für das jüdische Denken. Ein amtierender Priester konnte sich niemals setzen, weil sein Werk niemals abgeschlossen war. Der Herr nun brachte etwas Neues, Wunderbares: ein einmaliges Opfer, das für alle Ewigkeit ausreicht. Das war die Grundlage des Neuen Bundes.

Die Priesterschaft unseres Herrn ist für immer und ist alle Zeit wirksam: "Dieser aber, weil er in Ewigkeit bleibt, hat ein unveränderliches Priestertum. Darum kann er die auch völlig erretten, die sich durch ihn Gott nahen, weil er immer lebt, um sich für sie zu verwenden" (Hebr. 7,24-25). Das ist die zentrale Aussage des Hebräerbriefes.

Es war für die Juden nicht leicht, die Notwendigkeit eines neuen Bundes einzusehen. Die meisten lehnten Christus direkt ab. Genauso verwerfen heute viele Sein Priestertum und meinen, zu ihren Bedingungen Gott nahen zu können. Doch machen sie einen schwerwiegenden Fehler. Der Herr Jesus sagt selbst: "Niemand kommt zum Vater als nur durch mich" (Joh. 14,6).


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Wir haben einen solchen Hohenpriester, der zur Rechten des Thrones der Majestät im Himmel sitzt, einen Diener des Heiligtums und der wahren Stiftshütte, welche der Herr errichtet hat und kein Mensch."

Es geht heute um die ganz große, ja letzte Frage: Ist uns die ewige Welt, die Fundament, Inhalt und Zukunft der Gemeinde ist, eine Wirklichkeit oder nicht? Ist sie uns wirklicher und vollkommener als alles Gegenwärtige und Bestehende, das trotz aller Grösse und Schönheit doch den Stempel der Sünde, der Vergänglichkeit und des Gerichtes trägt und daher einer Erlösung bedarf? Wenn nicht, dann ist die Frage der Zukunft der Kirche bereits entschieden. Sie wird morgen nicht mehr sein.

Reicht irgendeine Macht an ihre Fundamente heran, dann wird sie von dieser Macht zerschlagen werden. Wenn nicht heute, dann morgen, wenn nicht morgen, dann übermorgen. Jesus hat dann vergeblich von seiner Kirche gesprochen: "Und die Pforten des Hades sollen sie nicht überwinden." Ist die Kirche in ihrem Fundament, Lebensinhalt, Aufbau und in ihrer Vollendung nicht eine Gottesschöpfung, die in ihrem Wesen und Charakter höher steht als jede Macht und Dämonie in der Geschichte, dann erliegt sie in ihrem Sein und in ihrer Diakonie den Sturmfluten, die über sie ergehen werden. Auch von ihr wird man dann in den kommenden Jahrhunderten und Jahrtausenden in Geschichtsstunden dozieren, dass sie an ihrem Christusmythos gestorben sei, wie die heidnischen Völker vor ihr an ihrem jeweiligen Mythos gestorben sind.

Hat jedoch die Kirche in Christo einen gegenwärtigen Hohenpriester, der mit dem Vater der Barmherzigkeit die Macht des Thrones in den Himmeln teilt, dient Er als Verwalter des wahrhaftigen Heiligtums, von dem alle geschichtlichen Heiligtümer nur ein schwaches Schattenbild sein konnten, dann ist sie stärker als der Tod. Mit Christus wird sie leben und dienen und die Zukunft gewinnen. Mag es dann auch immer wieder Geschichtsperioden geben, wo die Welt keinen Raum für ihre Erlösungsbotschaft und ihr Zukunftszeugnis hat, mag sie sich dann auch je und je gekreuzigt sehen von denen, die ihre Erlösung in sich selbst finden, - sie wird nach jedem Golgatha auferstehen zu weit höherem Dienst.

Denn hat die Kirche samt ihren Gliedern ihr Sein, ihre Kraft und ihre Zukunft in Dem, der ihr aus seinem überzeitlichen Heiligtum als Hoherpriester dient, dann ist auch sie trotz ihrer zeitlichen Knechtsgestalt überzeitlich. Sie rühmt sich zwar nicht ihrer Macht. Sie dünkt sich auch nicht weise zu sein. Sie kann wie ein Jeremia nicht reden. Sie sieht sich aber durch den Heiligen Geist begnadet, die Vergebungsbotschaft des Kreuzes und die Hoffnung eines unvergänglichen Lebens immer neu in die Welt zu tragen.