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Predigten zu Haggai 2,4

"Und nun sei stark, Serubbabel, spricht der HERR; und sei stark, Josua, Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und seid stark, alles Volk des Landes, spricht der HERR, und arbeitet! denn ich bin mit euch, spricht der HERR der Heerscharen."

Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Aber nun sei stark, Serubbabel, spricht der Herr; auch du Josua, sei stark, du Sohn Jozadaks, du Hoherpriester, und alles Volk des Landes, seid stark, spricht der Herr, und arbeitet!"

Mutlosigkeit in bezug auf gute Dinge ist ein Unkraut, das wächst, ohne gesät worden zu sein. Es gehört nicht viel dazu, die Hände sinken zu lassen - ein Wort oder ein Blick genügt oft. Mutlosigkeit kommt manchmal über uns wie damals über die Israeliten, wenn wir an die großen Dinge denken, die Gott von unseren Händen erwarten könnte, während wir ihm doch nur mit Kleinigkeiten dienen können. Wenn zu Haggais Zeiten die Leute an den Herrn und seinen Tempel dachten und dann den kleinen Raum ansahen, den sie dazu abgesondert hatten, dazu die gewöhnlichen Steine betrachteten, die als Fundament dienten, so schämten sie sich.

Habt ihr nicht auch schon das drückende Gewicht dieser Tatsache gefühlt, Brüder, dass alles, was wir tun, nur ein Geringes ist für unseren Gott; viel zu wenig für den, der uns geliebt und sich selbst für uns gegeben hat? Alabasterflaschen mit köstlicher Salbe sind viel zu gering für ihn. Es kommt unserer Liebe nicht in den Sinn, dass es eine Verschwendung sein könnte, unsere besten Flaschen zu zerbrechen und die duftende Narde reichlich auf ihn auszugiessen. Was wir befürchten, ist vielmehr, dass unsere Nardenflaschen zu wenig sind und unsere Salbe nicht köstlich genug ist. Nachdem wir unser Äußerstes getan hatten, die Herrlichkeit unseres Herrn zu verkündigen, haben wir gefühlt, dass Worte zu gering und armselig sind, um die Herrlichkeit unseres anbetungswürdigen Herrn genügend hervorzuheben. So sind wir mutlos geworden, und der Feind hat uns zu sehr verkehrten Schlüssen verleiten können. Weil wir nicht viel tun konnten, kamen wir immer mehr dahin, nichts zu tun. Weil das, was wir taten, so gering und armselig war, waren wir geneigt, das ganze Werk aufzugeben. Der Feind weiss, sowohl Demut als Stolz zu seinen Zwecken zu benutzen. Ob er uns zuviel oder zuwenig von unserem Werk denken lässt, ist ihm gleich, solange er uns nur von demselben abhalten kann.


Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"Alles Volk des Landes, seid stark, spricht der Herr, und arbeitet! Denn ich bin mit euch, spricht der Herr der Heerscharen." Haggai 2,4

Mutlosigkeit raubt unsere Kräfte. Ich schließe das daraus, weil der Prophet dreimal zu Serubbabel sagt: "Sei stark!" Alle waren schwach geworden, alle ließen in ihrer Mutlosigkeit die Hände sinken, ihre Knie wurden matt und strauchelten. Der Glaube umgürtet uns mit Kraft, der Unglaube hingeben macht uns schlaff und müde. Glaube, und es wird dir nach deinem Glauben geschehen! Ein mutloses Heer in den heiligen Krieg zu führen ist nicht weniger schwierig, als die persischen Truppen des Xerxes zum Kampf mit den Griechen zu zwingen. Weil sich die Soldaten des mächtigen Königs vor dem Kampf fürchteten, mussten sie mit Peitschen auf das Schlachtfeld getrieben werden.

Wundert ihr euch, dass sie eine Niederlage erlitten? Eine Gemeinde, die ständig zum Dienst gemahnt und getrieben werden muss, richtet nichts aus. Die Griechen bedurften nicht der Drohungen und Schläge. Sie zogen wie Löwen freudig dem Feind entgegen, wie groß die Schwierigkeiten auch sein mochten. Wir brauchen Männer von derselben Art, die an ihre Grundsätze glauben, die an die Lehre von der Gnade glauben und die an Gott, den Vater, Gott, den Sohn und Gott, den Heiligen Geist glauben! Es fehlt uns an solchen, die eifrig für den Glauben kämpfen, besonders in unseren Tagen, wo die wahre Frömmigkeit von der Kanzel herab verspottet und von berufsmässigen Predigern verhöhnt wird. Wir brauchen Männer, die die Wahrheit lieb haben, denen sie so lieb ist wie ihr Leben; Männer, in deren Herz die alte Lehre durch die Hand des Heiligen Geistes mit Flammenschrift geschrieben steht. Wir brauchen nicht mehr solche, die nachplappern, was sie gelernt haben. Wir brauchen Männer, die reden, was sie wissen und erfahren haben. Dann würde der Herr der Heerscharen ein Volk haben, das ihm dient, das stark ist in dem Herrn und in der Macht seiner Stärke!


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Und alles Volk des Landes seid stark, spricht der Herr, und arbeitet, denn Ich bin mit euch!" Hag. 2,4.

Wenn wir auch nicht wissen, was die Zukunft uns bringen mag, und ob die weltgeschichtlichen Ereignisse unserer Tage wirklich bereits der Anbruch der Endgeschichte sind, so steht doch eines fest: Gott wird Dienst, unendlich viel Dienst auch für die Zukunft haben und zwar für alle, die priesterlich lieben und leiden können. Und ich wünschte, dass es dem Geist Gottes gelänge, auch uns durch den alttestamentlichen Knecht sagen zu lassen: "Seid getrost und arbeitet!"

Manches ist bereits zusammengebrochen, manches wird noch zusammenbrechen, und dann gibt es aus diesen Ruinen nie etwas Neues, wenn nicht zuvor Organe da sind, durch die Gott Neues schaffen kann. Gott macht nie Weltgeschichte ohne uns, Er wirkt nie, ohne sich zuvor Träger der Geschichte erzogen zuhaben. Wenn wir auch vor den Ruinen einer großen zusammengebrochenen Vergangenheit stehen, Gott ist noch nicht am Ende. Wo Er Organe hat, da brütet der Geist des Lebens über dem Chaos, über den Trümmern auch unserer Tage. Nicht nur bei der ersten Schöpfung, auch im Laufe der Geschichte hat Er immer wieder eine Welt, die wüst und leer ward, zu neuem Lichte, neuer Ordnung, neuer Schönheit und neuem Leben geführt.

Das war das Große an dem Apostel Paulus, dass er nie den Blick dafür verlor, was Gott zu tun vermag. Wer etwas jene Zeit kennt, in der der Apostel wirkte, der weiss, dass die Welt an sich damals nicht besser war, als die heutige Welt ist. Wohin der Apostel auch immer kam, welche Stadt und Provinz Kleinasiens und der Mittelmeerwelt er auch betrat, überall wehte ihm der Modergeruch seines sterbenden oder verwesenden Zeitalters entgegen. Aber welcher Fäulnis er auch gegenüberstand, er wusste: Gott kann!

Der heimgegangene Dr.Baedecker, der auch Russland zu einem unberechenbaren Segen geworden ist, sprach bei uns im Süden Russlands sehr oft über ein und denselben Text. Es waren die beiden Worte aus dem Epheserbrief: "aber Gott"! Wohin er auch kam, welcher Not er auch begegnete, wie viel Finsternis und Unglauben ihn auch umgab, er wusste eins: aus diesen Ruinen kann Gott ein Neues schaffen! Und er ist nicht enttäuscht worden. Die Segensspuren sind heute noch zu sehen auf jenen Wegen, die er gezogen ist. Wer auch heute von demselben Geist und derselben Zuversicht erfüllt ist, der weiss, dass Gottes schöpferisches Können auch heute nicht erloschen ist. Wen Gott in seine Mitarbeit ziehen kann, den begnadigt Er zu Handlungen, durch die auch heute Sterbendes zum Leben berufen wird.


Autor: Jakob Kroeker (* 1872; † 12.12.1948) wichtigster Vertreter des freikirchlichen russländischen Protestantismus
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"Aber nun sei stark, Serubabel, spricht der Herr, auch du, Josua, sei stark, du Sohn Jozadaks, du Hohepriester, und alles Volk des Landes, seid stark, spricht der Herr, und arbeitet." Hag. 2,4

Dies ist ein Prophetenwort, das einst von einem alten Gottesknechte zu einer entmutigten Gemeinde gesprochen wurde. Unnennbares Leid, Zeiten tiefster Schmach und Erniedrigung lagen hinter der jüdischen Gemeinde. Endlich nach jahrzehntelangem Hoffen und Harren war sie aus dem babylonischen Exil in das ersehnte große Erbe der Väter zurückgekehrt. Unendlich viel war von dem verloren gegangen, was einst zum Leben und Bestand des israelitischen Volkes gehört hatte.

Nun war eine große Wendung eingetreten. Babel hatte sich endlich "in den Staub setzen müssen", und Cyrus, der Begründer der persischen Weltmacht, hatte in dem ersten Jahr seiner Alleinherrschaft den gefangenen Juden die Erlaubnis gegeben, in die Heimat zurückzukehren. So war endlich die Sehnsucht Erfüllung geworden und man hatte angefangen, die Hütten Israels wieder aufzubauen, die Äcker der Väter zu pflügen und den Weinstock der Heimat zu pflegen.

Nur die Offenbarungsstätte Gottes, der Tempel des Herrn, stand noch unvollendet da. Manche hatten sogar geglaubt, dass es überhaupt nicht zeitgemäss sei, das nationale Heiligtum wieder aufzubauen. Die Unsicherheit der politischen Lage mag mit zu dieser Stimmung beigetragen haben. Da war der Prophet Haggai zum ersten Mal aufgetreten und hatte verstanden, das Volk für den Tempelbau zu gewinnen. Der Grund war gelegt worden, unter vielen Opfern war ein Teil des Rohbaues entstanden. Aber verglich man das, was da entstanden, mit dem, was einst war, so kam es den Alten vor, als ob das alles nichts sei in ihren Augen, und zwar im Vergleich zu der. Herrlichkeit und dem Glanz, die den alten Tempel geschmückt hatten. Dieses und manches andere hatte mit dazu beigetragen, dass man den Mut zum Weiterbau verloren hatte.

In dieser entmutigten Zeit erscholl das Wort des alten Gottesknechtes zum zweiten Mal. Es war eine wunderbare Gottesbotschaft, die er der Gemeinde angesichts der entmutigenden Strömungen zu bringen hatte. Durch sie gab er der Seele des Volkes neue Inspirationen, dem Glauben neue Gewissheit, der Hoffnung neue Perspektiven für die Zukunft. Diese Botschaft lautete: "Seid getrost und arbeitet!" Die Bauenden sollten wissen, dass der Herr mit seinem Geiste in ihrer Mitte sei und dass ihr Dienst am Aufbau des Heiligtums nicht vergeblich sein werde.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Eine der positivsten Prophetenbotschaften ist die des Propheten Haggai. Er lebte in schweren, bedrückenden Zeiten. Die Bücher Esra und Nehemia schildern sie. Sein Aufruf, mit dem er dem ganzen Volk des Landes Mut machte, gilt auch uns. Wenn schwierige Umstände sich unserem Dienst entgegenstellen, kommen wir leicht in Versuchung, nichts mehr zu tun und uns ganz zurückzuziehen. Wir wissen aber, daß Gott etwas anderes von uns erwartet. Die Menschen brauchen Christus. Die Welt stirbt, weil ihr die Botschaft des Wortes Gottes fehlt. Wir sollten unseren Dienst mit Entschlossenheit tun, so daß wir Wind und Wellen trotzen können; er sollte kraftvoll sein und tiefe Spuren in unserer Generation zurücklassen.

Haggai ruft das Volk zur Ausdauer und zum Gebet auf. Das ist es gerade, was wir brauchen. Wir haben gut und im rechten Geist begonnen, sind aber vielleicht nicht standhaft geblieben. Unser Eifer wird leicht gehemmt oder wirkungslos durch das, was wir hören und sehen. Der Glaube muß sich festigen durch Ausdauer, die sich nicht zurückhalten läßt. Die Aufgabe, zu der wir berufen sind, muß ausgeführt werden. Standhaftigkeit wird genährt und gestärkt durch das Gebet, das uns mit den unversiegbaren Quellen des Himmels in Verbindung setzt. «Ich bin mit euch.» Der Herr selbst ist da, mitten in den Trümmern der Christenheit und angesichts der Drohungen des Feindes. Sein Wort und Sein Geist sind bei uns; sie wirken mit Kraft und Wahrheit. Seine Gegenwart macht uns zuversichtlich in allen Lagen. Warum sollten wir uns vor den listigen Anschlägen des Feindes fürchten, wenn wir mit der Waffenrüstung Gottes angetan sind und beständig in der Gemeinschaft mit Ihm arbeiten? Dann kennen wir keinen Müßiggang und andere Übel mehr, die das Leben lahmlegen. Die Angriffe und Intrigen von Menschen, die uns aus unserer Kampfesstellung herauslocken wollen, werden dann überwunden und vereitelt.

Tag für Tag gestärkt, umgeben von heimlichen Gefahren, unaufhörlich in Gottes Gegenwart und in Seiner Gemeinschaft lebend, können wir siegreich sein und Ihm dienen. «Glückselig ist jener Knecht, den sein Herr, wenn er kommt, bei solchem Tun finden wird» (Matthäus 24,46).


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Gottes Wort gibt uns diesen Befehl, damit wir ihn ausführen. Wenn Gott redet und wir Ihm gehorchen, werden wir für unser ganzes Leben verpflichtet. Wir haben dann nicht mehr das Recht, nach unseren eigenen Wünschen zu handeln, oder die Freiheit, unseren eigenen Gedanken zu folgen, sondern unser ganzes Wesen soll dem Wort des Meisters unterworfen sein. Möchtest du das Geheimnis wissen, wie man Frucht bringen und ein Segen sein kann? Du wirst es in dem Maß entdecken, wie du dich freudig von deinem himmlischen Vater in Zucht nehmen läßt.

Dieses Wort: «Seid stark und arbeitet!» sollte unser Leben leiten. Dann würde unsere Seele frei vom Geist der Zeit, um ganz vom Priesterdienst unseres Großen Hohenpriesters beeinflußt zu werden; und wenn wir Ihm unser ganzes Leben unterstellen, werden wir die Erfahrung machen, daß Er treu ist.

Haben wir auf die Anweisung Gottes hin ein Werk unternommen, dann wollen wir es nicht unvollendet lassen. «Seid stark und arbeitet!» bedeutet: Fangt gut an, vor allen Dingen aber haltet durch! Ausdauer ist eine Gnadengabe Gottes. Es gibt Menschen, die von Natur aus standhaft sind; aber mit unserer eigenen Standhaftigkeit sind wir bald am Ende unserer Kraft. Ein optimistisches und ausdauerndes Temperament kann bis zu einem gewissen Grad Erfolg haben, aber im Werk Gottes kommt immer ein Augenblick, in dem die eigenen Kräfte versagen. Dann muß der Christ unterscheiden lernen zwischen dem Natürlichen, Menschlichen und dem Übernatürlichen, Göttlichen, das eine Frucht der Wiedergeburt und eine Gabe Gottes ist.

«Seid stark und arbeitet! Denn ich bin mit euch.» Wir sind also nicht allein. Der uns vorangeht und uns begleitet, ist ein verherrlichter Retter. Durch den in unseren Herzen wohnenden Heiligen Geist sind wir berufen, persönlich in bewußter Verbindung zu stehen mit unserem Großen Hohenpriester, dem Sieger und Überwinder, unter dessen Füße alles unterworfen ist. Er hat alle Fürstentümer und Gewalten und jeden Namen, der im gegenwärtigen und zukünftigen Zeitalter genannt werden mag, überwunden. Er ist mit uns, Er begleitet uns; vor Ihm muß Satan sich beugen und die Hölle beben. Daran wollen wir denken, stark sein und arbeiten!