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Predigten zu Habakuk 1,12
Bist du nicht von Ewigkeit her, Jehovah, mein Gott, mein Heiliger? Du stirbst nicht
Wie großartig sind die hier angeführten Eigenschaften Gottes! Er, der Ewige, der Heilige – von so reinen Augen, dass Er nichts Übles sehen mag; der Allmächtige, der Fels! Und wie staunenswert ist es gar, dass sterbliche Menschen diesem wunderbaren Namen, das besitzende Fürwort voranstellen, und diesen herrlichen Gott sich aneignen dürfen! Mein Gott, mein Heiliger!
Was uns aber bei den obigen Worten vielleicht am meisten auffällt, ist der Ausspruch: „Du stirbst nicht.“ „Er allein hat Unsterblichkeit.“ Die Zeit kann ihre Hand nicht an Ihn legen, noch der Tod sein Wesen auflösen. Sein Haar ist weiß, aber nicht vor Alter, sondern vor unaussprechlicher Reinheit. Er braucht nicht zu zittern vor des Menschen letztem, großen Feinde. Er ist unveränderlich: derselbe gestern, heute, und in Ewigkeit! Des Todes Tod, des Grabes Zerstörer! Er stirbt nicht.
Dieses ist wahr; aber es in auch wahr, dass Er in der Person seines ewigen, geliebten Sohnes gestorben ist. Er hat sein Leben dahingegeben, obschon niemand es Ihm nehmen konnte. Er, der HErr der Herrlichkeit, beugte sein Haupt unter das Joch des Todes. Wie Kinder Fleisch und Blut an sich haben, so ist Er es gleichermaßen teilhaftig geworden, auf dass er durch den Tod dem Tode die Macht nähme. Obwohl Er immerdar lebt, so ist Er doch bis zum Tode gehorsam gewesen, ja bis zum Tode am Kreuz.
Es gibt der Geheimnisse viele, auf die des Propheten Andeutungen anzuwenden sind: der HErr schweigt, während der Gottlose den verschlinget, der frömmer ist, denn er. Das ist das Rätsel aller Zeiten gewesen, warum Gott solches zulässt; aber was auch immer die Lösung sein mag, so kann es nicht diese sein, dass Er den Thron der Weltherrschaft geräumt habe, oder sein Arm verkürzt wäre. Nein, Er ist Gott von Ewigkeit zu Ewigkeit.