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Predigten zu Galater 5,25
"Wenn wir durch den Geist leben, so laßt uns auch durch den Geist wandeln."
Autor: Charles Haddon Spurgeon (* 19.06.1834; † 31.01.1892) englischer Baptistenpastor
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"So wir im Geiste leben, so lasst uns auch im Geiste wandeln."
Das Allerwichtigste in unserm Christentum ist das Leben des Glaubens und der Wandel des Glaubens. Wer beides recht verstehen will, ist nicht weit davon, ein Meister in der Erfahrung über göttliche Dinge zu sein, denn es sind Lebensfragen für einen Christen. Du findest nie wahren Glauben ohne wahre Gottesfurcht; auf der andern Seite begegnest du nie einem wahrhaft heiligen Leben, das nicht in einem lebendigen Glauben an die vollkommene Gerechtigkeit Christi wurzelt. Wehe denen, die das eine suchen ohne das andre! Es gibt manche, die den Glauben bauen und die Heiligung vergessen; sie sind vielleicht in der richtigen Erkenntnis sehr weit gefördert, aber sie stecken tief in der Verdammnis, denn sie halten die Wahrheit auf in Ungerechtigkeit; und es gibt andre, die nach der Heiligkeit des Lebens trachten, aber den Glauben verleugnen, wie vorzeiten die Pharisäer, von denen der Herr sagt, sie wären "übertünchte Gräber". Wir müssen Glauben haben, denn das ist der Grundstein; wir müssen ein heiliges Leben führen, denn das ist der Aufbau. Wozu nützt einem Menschen die blosse Grundfeste eines Hauses zur Zeit des Ungewitters? Kann er sich darin bergen? Er bedarf eines Hauses, das ihn deckt, gleichwie das Haus selber eines Grundes bedarf. Ebenso bedürfen wir den Oberbau des geistlichen Lebens, wenn wir in den Tagen des Zweifels wollen Trost und Ruhe finden. Aber sucht kein heiliges Leben ohne Glauben, denn das hiesse ein Haus aufrichten, das keinen dauernden Schutz verleiht, weil es nicht auf den Fels gegründet ist. Lass Glauben und Leben zusammenwirken, so werden sie wie die beiden Widerlager eines Brückenbogens, unsrer Frömmigkeit Festigkeit und Dauer gewähren. Gleichwie Licht und Wärme von derselben Sonne ausstrahlen, so sind beide, Glauben und Leben, gleich segensreich. Gleich den beiden Säulen des Tempels, Jachin und Boas, sind sie ein Schmuck der Herrlichkeit. Sie sind zwei Ströme, die dem Born der Gnade entspringen; zwei Lampen, mit dem Öl des Heiligtums gefüllt; zwei Ölbäume, vom Tau des Himmels befeuchtet. O Herr! schenke uns heute das innere verborgene Leben aus Dir, so wird es sich nach außen offenbaren zu Deiner Verherrlichung! Gib uns die Gnade, dass wir im Geiste leben, so werden wir auch im Geiste wandeln und Dir Früchte des Geistes tragen, als Reben an Dir, dem Weinstock!