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Predigten zu Galater 2,8
Der große Apostel Paulus wußte, daß er die erziehende Gnade seines himmlischen Vaters ebenso nötig hatte wie sein Bruder Petrus. Er gab Gott die ganze Ehre für alles, was sein Herr in seinem Leben tat. Seine Heiligung, das Wirken Gottes in ihm, war noch wichtiger als sein Apostelamt und sein gesegneter Dienst in der Welt. Sein Wunsch war, in der Erkenntnis Gottes zu wachsen und seinem Herrn immer ähnlicher zu werden.
Paulus hatte ein demütiges Herz, einen Geist, der bußfertig und lenkbar war vor Gott. Diese Gottesmänner von damals verbargen nichts vor den Blicken ihres Meisters und wollten auch vor ihrer Umgebung nicht anders erscheinen, als wie sie in Wirklichkeit vor Gott waren. Welche Ermutigung für uns, Seine schwachen, gebrechlichen Kinder, zu wissen, daß der, welcher so kräftig in ihnen wirkte, auf dieselbe Weise in uns wirken will! Und Er tut es unter der einen Bedingung, daß Er in uns die gleiche aufrichtige Gesinnung findet.
Darum wollen wir vor Gott treten und uns darin durch nichts stören lassen, nicht einmal durch unseren Dienst für Ihn. Wir müssen lernen, der Hetze des Lebens zu entfliehen, um in Ruhe vor Gott stehen bleiben zu können, stille zu werden in Seiner Gegenwart, damit Er uns zeigen kann, was in unserem Bekenntnis nach außen nicht unserem wirklichen inneren Herzenszustand entspricht. Haben wir mit uns selbst zu kämpfen? Dann ist dies der Weg zur Befreiung. Kämpfen wir mit Gott, um Seiner Erziehung aus dem Weg zu gehen, Seine Ratschläge abzulehnen und vor Seinem Angesicht zu fliehen? Dann wollen wir doch dieses vergebliche Ringen aufgeben, denn früher oder später wird Gott uns doch Einhalt gebieten.
Laßt uns also Ihm gegenüber die einzig richtige Stellung einnehmen. Gott hat Gedanken des Friedens über uns; Sein Wille ist gut, angenehm und vollkommen. Wenn wir Ihm unseren Leib aIs lebendiges Opfer und unseren Geist als fügsames Werkzeug darbringen, dürfen wir mit dem Apostel sagen: «Der, welcher in Petrus kräftig wirkte ..., der wirkte auch in mir kräftig», und wir werden sehen, was für segensreiche Folgen daraus erwachsen.