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Predigten zu Esra 6,22
Der HErr hatte sie fröhlich gemacht und das Herz des Königs zu ihnen gewandt
Ja, die Herzen der Menschen sind in Gottes Hand, und Er lenket sie, wie Er will. Davon haben wir manche Beispiele in der Heiligen Schrift. Gott gab Joseph Gnade vor Pharao, Mose vor des Königs Tochter, Daniel vor dem Könige zu Babylon. Wenn gewisse Anliegen nur durch die Beziehungen zu großen Männern, Königen oder Staatsangestellten erledigt werden können, so wende dich an sie; nimm aber dann deine Zuflucht zum Gebet und glaube: wie Gott in dem vor uns liegenden Fass das Herz des Darius lenkte, so kann und will Er es tun, sowohl bei den Heeren des Himmels, als bei den Bewohnern der Erde.
Jener unfreundliche Aufseher, jenes reizbare Glied deines Familienkreises, jener einflussreiche Mann, dessen Hilfe du bedarfst, – sie alle sind dem Geiste Gottes zugänglich, wenn du nur darnach trachtest, dass Gott geehrt werde und sein Wille geschehe. Dabei musst du, wie einst die Juden, es beweisen können, dass deine Sache eins ist mit der Sache Gottes, ehe du im Glauben Anspruch darauf machen kannst, dass Er zu deinen Gunsten eingreife. Wenn dann die göttliche Antwort kommt, so vergiss nicht zu danken; scheide dich immer mehr aus von der dich umgebenden Unreinigkeit, damit du das Fest mit Freuden halten könnest. – Fürchte dich nicht vor der Freude; wenn Gott dir Freude schenkt, so halte es nicht für nötig, deine Lieder, dein Lächeln zurückzuhalten, aus Furcht, dass dir bald ein Maß von Schmerz zugeteilt werde, um das Gleichgewicht zu erhalten. Unser HErr und Meister wollte, dass seine Freude völlig sei bei seinen Jüngern; um der vor Ihm liegenden Freude willen, erduldete Er das Kreuz und achtete der Schande nicht, und hat sich gesetzt zur Rechten des Thrones Gottes; Er will uns stellen vor das Angesicht seiner Herrlichkeit, unsträflich, mit Freuden. „Du sollst dich freuen alles des Guten, das der HErr, dein Gott, dir gibt.“