10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu Esra 2,63
Bis ein Priester aufstünde mit dem Licht und Recht
Es muss für jene Leute eine große Enttäuschung gewesen sein, sich von der Teilnahme am Priestertum ausgeschlossen zu sehen. Ihre Namen waren nicht verzeichnet auf dem Geburtsregister, deshalb mussten sie warten, bis eine dazu befähigte Persönlichkeit ihren Fall beurteile. Bloße Vernunftgründe genügten nicht; es bedurfte der unmittelbaren Bestätigung des gesalbten Priesters, durch das „Licht und Recht“ (Urim und Thummim). Auch wir dürfen uns nicht auf Vernunftgründe verlassen, und unsere Stellung als Christen kann nicht durch äußerliche Urkunden erwiesen werden. Wir müssen das bestimmte Zeugnis des heiligen Geistes hierfür haben. Wie viele Christen gibt es doch, die nicht aus Erfahrung wissen, was der Apostel damit meint, wenn er sagt: „Der Geist gibt Zeugnis unserem Geiste, dass wir Gottes Kinder sind.“ Sie berufen sich immer auf selbstgemachte Schlüsse oder auf das Zeugnis anderer; darum ist auch ihr Glaube so schwankend und sie können nicht mit Freudigkeit nahen zum Allerheiligsten. Wenn aber der Geist Gottes es uns bezeugt, dass wir Gottes Kinder sind; wenn wir den weißen Stein empfangen und damit den neuen Namen; wenn Jesus uns geoffenbaret wird als der in uns wohnende, dann haben wir sofort Freudigkeit ins Allerheiligste einzugehen und von dem heiligen Brot zu essen. Diese Zuversicht ist notwendig, wenn wir es wagen wollen, uns die Gaben anzueignen, die uns von Gott aus Gnaden angeboten werden. Wer könnte dies nicht uns seiner persönlichen Erfahrung bestätigen? Wir hatten keine Freude, uns zum Tische unsers Vaters in nahen, so lange unsere Kindschaft noch im Zweifel stand. Aber die Gewissheit des Glaubens wird uns geschenkt, wenn wir vor dem Angesicht des großen Hohenpriesters verharren, wenn Er durch seinen heiligen Geist mit uns spricht und unserem Geiste bezeugt, dass wir Gottes Kinder sind.