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Predigten zu Epheser 3,9
Mir ist gegeben zu erleuchten jedermann, welche da sei die Gemeinschaft des Geheimnisses
1. Das Geheimnis
Ein Geheimnis ist etwas verborgenes, ein Rätsel: darunter ist aber nicht zu verstehen, dass es dafür keine Lösung gäbe, sondern nur, dass diese noch nicht mitgeteilt worden ist. Gott hat der Geheimnisse viele, die sich entfalten in dem Maß als die Zeit dafür heranreift, aber nicht vorher. Das Geheimnis, das von der Welt her im Herzen Gottes verborgen lag, ist dieses, dass die Heiden mit den Juden gleichgestellt werden in der Gemeinde Christi. Unter dem alten Bunde waren sie fremd von der Bürgerschaft Israels, fremd den Testamenten der Verheißung; aber nun sind sie Miterben, Mitbürger und Mitgenossen der Segnungen des Evangeliums.
2. Die Verwaltung des Geheimnisses
Der Apostel empfand es tief, dass alles, was ihm mitgeteilt worden war, nicht nur ihm galt, sondern allen seinen Mitjüngern. Darum betrachtete er sich selbst stets als einen Haushalter der Geheimnisse Gottes (1. Kor. 4,1). Daher kam es auch, dass er sich um Jesu willen allen Menschen gegenüber als Schuldner ansah. Was ihm gegeben war, sollte allen zu gute kommen. Auch wir sollen nichts, was wir besitzen oder erkennen, als unser Eigentum betrachten; es ist alles heiliges, anvertrautes Gut. – Die Aufgabe Pauli war „unter den Helden zu verkündigen den unausforschlichen Reichtum Christi, und jedermann zu erleuchten.“ Es genügt nicht, eine Botschaft mit Heroldstimme auszurichten; wir müssen uns bei denen aufhalten, die schwer auffassen, nur langsam denken können; wir müssen ihnen das Geheimnis auseinander legen, erklären, immer wiederholen, bis es uns gelingt ihnen zu zeigen, welch ein herrlicher Heiland Jesus ist, und wie glücklich die Seele wird, die von seinem unausforschlichen Reichtum Gebrauch macht.