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Predigten zu Daniel 9,3
"Und ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, um ihn mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sacktuch und Asche."
Autor: John F. MacArthur (* 19.06.1939) US-amerikanischer Pastor, Prediger, Theologe und Autor
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"Ich richtete mein Gesicht zu Gott, dem Herrn, hin, um [ihn] mit Gebet und Flehen zu suchen, in Fasten und Sack und Asche"
Je besser du Gottes Heiligkeit begreifst, umso deutlicher wird dir deine Sündhaftigkeit bewusst.Die Menschen haben unterschiedliche Vorstellungen vom Gebet. Für manche ist es der letzte Versuch, wenn alle menschlichen Möglichkeiten erschöpft sind: "Jetzt kann ich nur noch für dich beten!" Andere betrachten es wie einen Ersatzreifen - etwas, was man nur in Notfällen benutzt. Viele, die eifrig beten sollten, sind durch die Selbstgefälligkeit unserer gottlosen Wohlstandsgesellschaft schläfrig gemacht worden.
Daniel dagegen sah im Gebet die Möglichkeit, das Mitleid seines brennenden Herzens vor dem Gott auszudrücken, den er liebte und dem er diente. In Daniel 9,3 sagt er: "Ich richtete mein Angesicht zu Gott, dem Herrn, hin, um [ihn] mit Gebet und Flehen zu suchen." Das bedeutet: Er reservierte eine bestimmte Zeit für bedachtes, ernstes und dringliches Gebet. Das zeigt sich außerdem durch seine Vorbereitung dazu, indem er fastete und in Sack und Asche einherging - den Bildern tiefer Demütigung und des Leidtragens wegen der Sünde.
Es mag eigenartig erscheinen, dass ein Mann von der geistlichen Statur eines Daniel von Sündenbewusstsein überwältigt ist; aber je näher man Gott kommt, umso deutlicher wird einem die eigene Sündhaftigkeit. Wir sehen das bei Paulus, der sich den "ersten der Sünder" nennt (1. Tim. 1,15). Das mag uns sonderbar erscheinen; aber Paulus sah die Sünde als das an, was sie ist und Daniel tat dies ebenso.
Der Titel "Gott, der Herr" in Vers 3 betont Gottes souveräne Herrschaft über alle Dinge. Daniel wusste, dass Gott die babylonische Gefangenschaft zugelassen hatte und dass nur Er das Volk daraus erlösen konnte. Darum wandte er beim Beten Gott seine ungeteilte Aufmerksamkeit zu und bat um Barmherzigkeit für sich und sein Volk.
Daniels Inbrunst weist so manche Leichtfertigkeit zurecht, mit der heute das Gebet gehandhabt wird. Es hatte "Tiefgang", weil es durch Gottes Wort hervorgerufen und auf Gottes Willen gegründet war.
Jakobus 5,6 sagt: "Viel vermag eines Gerechten Gebet in seiner Wirkung." Sei wie Daniel: ein Gerechter, der ernstlich und mit starker Wirkung betet!