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Predigten zu Apostelgeschichte 9,15
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Die Unumstösslichkeit der Gedanken Jesu.
In den Worten des Ananias lag die stille Frage enthalten, ob der ihm gegebene Befehl, zu Saulus zu gehen, nicht wieder aufgehoben werden könne. Die Antwort zeigt ihm aber die Unumstösslichkeit der Gedanken Jesu.
1. Unumstößlich sind seine Befehle.
Der Herr hatte zu Ananias gesagt: "Stehe auf und gehe hin ... zu einem namens Saul" (V. 11). Ananias hatte Einwände gemacht. Aber der Herr blieb dabei: "Gehe hin!" An dem Befehl Jesu wurde nichts geändert. Wohl hat der Herr dem Ananias durch neu gegebenes Licht die Ausführung des Befehles erleichtert. Aber geändert hat er ihn nicht.
Diese unumstösslichen Befehle Jesu gelten bezüglich all seiner Weisungen. Unumstößlich ist sein Wort: "Wo ihr nicht umkehrt und werdet wie die Kinder ..." (Matthäus 18, 3). "Bleibet in mir! ... Gleichwie die Rebe keine Frucht bringen kann, sie bleibe denn am Weinstock, also auch ihr nicht, ihr bleibet denn in mir" (Johannes 15, 4) "Wer mir nachfolgen will, der verleugne sich selbst und nehme sein Kreuz auf sich" (Markus 8, 34). "Gehe zuvor hin und versöhne dich" (Matthäus 5, 24). Unumstößlich sind alle seine Worte.
Elias Schrenk schrieb einst einem seiner Söhne, der um Änderung einer ihm gegebenen Weisung bat: "So wird es gemacht! Rüttle nicht daran." Tausendmal mehr gilt es von Jesu Befehlen: Rüttle nicht daran!
2. Unumstößlich ist seine Wahl.
Durch das Wort des Herrn: "Dieser ist mir ein auserwähltes Rüstzeug", sagt der Herr dem Ananias, dass er eine ganz bestimmte Wahl getroffen habe. Seine Wahl war auf Saulus gefallen. Ihn hatte er zu seinem Diener erkoren. Wenn früher ein Herrscher irgendeinen Menschen für ein wichtiges Amt erwählt und bestimmt hatte, so konnte niemand an der vollzogenen Wahl und Ernennung etwas ändern. Als Pharao Joseph zum Herrn von ganz Ägypten ernannt hatte (1. Mose 41, 38 - 46), stand Josephs Machtstellung fest. Er war und blieb von der Stunde an oberster Herr in Ägypten. Wenn nun solche Erwählung eines irdischen Machthabers schon unumstößlich war, wieviel mehr ist das der Fall, wenn der Herr jemand zu seinem Dienst erwählt! Wenn der Herr einen Gideon zum Richter (Richter 6, 14), einen David zum König (1. Samuel 16, 10 - 12), einen Jeremias zum Propheten (Jeremia 1, 4 - 10) erwählte, so blieb die Stellung dieser Männer als Richter oder König oder Prophet unumstößlich bestehen. Gottes Erwählung machte sie fest. So war es auch hier. Nachdem der Herr den Saulus als das von ihm erkorene Rüstzeug bezeichnet hatte, wusste Ananias, dass an dieser Berufung des Saulus nichts zu ändern war. Unumstößlich blieb Jesu Wahl.
3. Unumstößlich ist sein Plan.
In dem Lied: "Weiss ich den Weg auch nicht, Du weißt ihn wohl", kommen die Worte vor: "Dein Plan ist fertig schon und liegt bereit". Diesen letzteren Satz dürfen wir als Überschrift über den Inhalt unserer Verse schreiben. Hier sehen wir, dass Gottes Plan für das Leben des Saulus schon fertig war und bereitlag, während Saulus noch als blinder Mann im Hause des Judas fastete und betete. Indem der Herr dem Ananias die Zukunft des Saulus aufdeckte, zeigte er ihm, dass das ganze Leben des Saulus einem bestimmten göttlichen Plan dienen sollte, der festlag.
Wir Menschen entwerfen oft Pläne, die wir nachher wieder abändern. Da ist ein Sohn, der auf die Weisung seines Vaters, im Weinberg zu arbeiten, antwortet: "Ich will's nicht tun" Nachher ändert er seinen Entschluss und geht doch. Ein anderer Sohn sagt zu der gleichen Aufforderung: "Herr, ja", bleibt aber nachher doch zu Hause (Matthäus 21, 29. 30). Ganz anders ist es, wenn Gott einen Plan entwirft. Derselbe ist unabänderlich. Wenn er durch das Wort des Jeremias "ausreißen, zerbrechen, zerstören und verderben und bauen und pflanzen" will (Jeremia 1, 10), so ist dies ein Programm für den Propheten, das besteht und ausgeführt wird. So war es auch mit dem Plan Gottes für Saulus. Er war kein Entwurf, der geprüft und unter Umständen abgeändert werden konnte, sondern er war das vom Herrn selbst vorausbestimmte Programm, an dem niemand ändern konnte und durfte.
Auch über unserem Leben, ja über der ganzen Menschheit hat der Herr seinen Plan, den er hinausführen wird. Das ist unser Trost besonders in Zeiten der Verwirrung. (1. Mose 1, 27; Philipper 2, 10. 11; Jesaja 45, 23; Offenbarung 11, 15; Daniel 2, 37 - 44).
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Der Plan Gottes für das Leben des Saulus
A. Die Kraft seines Lebens
Der Herr zeigte dem Ananias in kurzen Worten seinen ganzen Plan für das Leben des Saulus. Wir sehen hier die Kraft, die Aufgabe und den Weg des künftigen Apostels.
1. Worin lag die Kraft dieses größten Zeugen Jesu?
Der Herr nennt ihn in unserem Text sein auserwähltes Werkzeug (wörtliche Übersetzung; vergleiche Schlatter, Menge, Albrecht u. a). Das Eigentümliche und Besondere eines Werkzeuges besteht darin, dass es nicht selbst arbeitet und schafft, sondern von einem andern gebraucht wird, der sich seiner bedient, um auszurichten, was er will. So bediente sich Jesus des Saulus, um seine Pläne auszuführen. Nicht Saulus war der eigentliche Arbeiter, sondern der Herr wirkte durch ihn. ("Gott wirkte nicht geringe Taten durch die Hände des Paulus", Kap. 19, 11). Darin lag das Geheimnis seiner Kraft und seines Segens. Darin liegt auch heute noch das Geheimnis des Segens bei denen, die in seinen Dienst berufen werden, ja bei jedem Gläubigen, der zum Segen gesetzt wird.
2. Was sagt die Bezeichnung "Werkzeug Jesu" denen, die im Weinberg des Herrn dienen?
Wir stehen vor der Tatsache still, dass Saulus "ein Werkzeug Jesu" genannt wird. Für die ganze Arbeit im Weinberg Gottes ist dieses Wort von ausschlaggebender Bedeutung, sowohl für die, welche in irgendeiner Weise in Wortverkündigung oder Seelsorge zu dienen haben, als auch für die, denen gedient wird. Denen, die in Gottes Dienst stehen, sagt es:
1. Die größte Kraft und Klugheit ist gar nichts nütze, wenn es dem Herrn nicht gefällt, uns zu gebrauchen. Man hat oft hochbegabte, hervorragend tüchtige Leute, die in der Arbeit für Gott kaum etwas ausrichten, weil sie sich recht leicht auf ihre Fähigkeiten verlassen und nicht in der Abhängigkeit vom Herrn bleiben.
2. Es sagt ihnen aber auch, dass die größte Schwachheit und Untüchtigkeit kein Hindernis bildet, wenn der Herr uns brauchen will. Wie oft stehen Leute, die besonders gering, kränklich oder mässig begabt sind, in großem Segen, weil der Herr sich ihrer bedient (2. Korinther 10, 10).
3. Der Ausdruck "Werkzeug Jesu" verbietet denen, die für den Herrn arbeiten, irgendeinen Erfolg sich selbst zuzuschreiben.
Er mahnt sie, Gott allein alle Ehre zu geben. Dies gilt insbesondere bei grösseren, bei auffallenden Segnungen und Erweckungen, wie Saulus sie erlebte (Kap. 13, 44. 49; 14, 1; 17, 12; 19, 20).
Als die Apostel von ihrer ersten und letzten Missionsreise heimgekehrt waren, erzählten sie nicht, was sie alles geleistet hatten, sondern "wieviel Gott mit ihnen getan hatte" und "wie e r den Heiden die Tür des Glaubens aufgetan" hatte (Kap. 14, 27 ; 21, 19). Ihre Worte zeigen uns, dass sie das Bewusstsein, Werkzeuge zu sein, nie aus den Augen verloren haben.
3. Die demütigende und tröstende Seite des Wortes "Werkzeug" für die Diener Jesu.
Das Wort "Werkzeug Jesu" hat eine demütigende und eine tröstliche Seite für die Knechte Gottes. Auf der einen Seite hält es sie recht in der Demut, weil es ihnen zum Bewusstsein bringt, dass sie von sich selber nichts ausrichten können und sollen. Das bewahrt sie vor den Wegen des prahlerischen Sanherib, der sich einbildete, durch seine Kraft und Klugheit die Völker besiegt zu haben und nicht erkannte, dass er nur eine Gerichtsrute in Gottes Hand war (Jesaja 10, 5 - 19). Es leitet sie in die Demut eines Daniel hinein, der nach der Offenbarung von Nebukadnezars Traum Gott allein die Ehre gab (Daniel 2, 19 - 28. 45).
Auf der anderen Seite kann der Ausdruck "Werkzeug Jesu" alle seine Knechte stärken und ermutigen. Sind sie seine Werkzeuge, so werden sie von dem gebraucht, der nie vergeblich schafft und zuletzt den Sieg behalten wird. Wie traurig sähe es um die Sache Gottes aus in unserem Land, wenn wir mehr wären als nur Werkzeuge! Gottes Pläne kämen nicht zum Ziel. Da uns aber dieses Wort "sein Werkzeug" versichert, dass Gott selbst der Wirkende und Schaffende ist, sehen wir getrost in die Zukunft hinein. Der Herr wird mit seinen Werkzeugen selbst seine Pläne hinausführen.
Wird ein Knecht Gottes mitten in schwerster Arbeit krank und unfähig, so wird doch die Hand nicht krank und unfähig, die sich seiner bediente. Ruft Gott einen Zeugen mitten aus reich gesegneter Arbeit ab, so stirbt die Hand doch nicht, dessen Werkzeug er war (1. Mose 50, 24; Psalm 68, 29; 93, 1; 96, 10). Lasst uns die tröstliche Seite des Wortes "Werkzeug" nie aus den Augen verlieren!
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Die Lebensaufgabe von Saulus
Unser Text zeigt uns nicht nur die Kraft, sondern auch die Lebensaufgabe des Saulus. Lasst uns sie anschauen.
1. Wer bestimmte die Lebensaufgabe von Saulus?
Der Herr sagt zu Ananias, er habe sich Saulus als Werkzeug auserwählt zur Erfüllung der von ihm gewollten und bezeichneten Aufgabe. Damit ist klar gezeigt, dass es der Herr selbst ist, der Saulus seine Aufgabe gab. Von ihm bekam Paulus dieselbe. Dies stimmt ganz mit den späteren Aussagen des Saulus überein, in denen er betont, dass er nicht von Menschen, sondern vom Herrn selbst sein Amt empfangen habe (Galater 1, 1. 11. 12. 15. 16; 2, 7 - 9).
Nicht jedem wird seine Bestimmung in so unmittelbarer Weise vom Herrn gezeigt, wie es bei Saulus geschah. Wir werden oft in unseren Beruf hineingeführt durch die Verhältnisse, in die wir hineingestellt sind, durch Eltern oder Vorgesetzte, durch die bei uns hervortretenden Gaben oder natürlichen Neigungen und Fähigkeiten. Oft verhindert Gott auch einen von uns ersehnten Weg durch Mangel an Mitteln oder auf andere Weise. In jedem Fall aber ist es für uns alle wichtig, dass wir unsere Lebensaufgabe, worin sie auch bestehen mag, aus Gottes Hand annehmen können. Wie trostreich und glaubensstärkend ist es besonders auf schwierigem Posten, wenn man sich vom Herrn auf denselben gestellt weiss.
Lasst uns niemals eigenwillig und eigenmächtig nach einer Aufgabe trachten, die Gott vielleicht gar nicht für uns bestimmt hat, sondern täglich um sein Leiten flehen, dass wir die von ihm gewollte Aufgabe übernehmen und treu ausführen!
2. Worin bestand die Lebensaufgabe von Saulus?
Der Herr bezeichnet klar und deutlich die für Saulus bestimmte Aufgabe: Er sollte "den Namen Jesus überall hintragen". Mit ihm sollte er die Menschen bekanntmachen, zu ihm die Seelen hinführen. Nachdem er selbst Jesus kennengelernt hatte, sollte er ihn auch andern bringen. Das war des Saulus Lebensaufgabe.
In unserer Zeit durchziehen allerlei Werber in politischem, wirtschaftlichem und auch religiösem Gebiet unser Land. Hier wählt sich der Herr selbst einen Werber aus, der die Lande durchziehen sollte. Wofür sollte er werben? Für eine Partei, eine Kirche, eine Organisation? Sollte er allenthalben predigen, dass in Jerusalem ein Kreis vorhanden sei, an dessen Spitze ein Mann voll heiligen Geistes und Kraft namens Petrus stehe, dem man sich anschließen müsse? Nein! Er sollte für keinen menschlichen Namen, für keine menschliche Partei und Benennung, sondern für Jesus selbst werben. Das war seine Aufgabe.
Ist das nicht auch die Aufgabe aller Knechte und Zeugen Jesu, die in seinem Dienst stehen? Sie mögen ihre besondere Arbeit haben, die sie nach Gottes Willen verrichten müssen. Aber dieses Ziel bleibt doch ihr wichtigstes.
Wenn man aus einer Predigt oder Ansprache heraushört, dass der Redende ein klein wenig für seine Person oder seine Kirche oder Gemeinschaft oder dergleichen wirbt, so kommt leicht ein Misston in den Klang der Gnadenposaune hinein. Lasst uns den Namen Jesu in all unserem Dienst zu den Seelen tragen! Dieses Ziel soll uns weder die Organisation, der wir nach unserer Führung angehören, noch tausenderlei Arbeit, in die wir hineingezogen werden, je verrücken dürfen. Wo geworben wird, da bleiben wir Werber für diesen Namen, den Saulus umhertrug (Apostelgeschichte 20, 24; 26, 22. 23).
3. An der Lebensaufgabe des Saulus dürfen alle Gläubigen Anteil haben.
Beim Blick auf die Lebensaufgabe von Saulus könnte mancher denken: Dies ist eine hohe Aufgabe, welche die großen Gottesmänner, Apostel und Missionare etwas angeht, aber nicht mich. Das wäre ein Irrtum. Jeder, der den Heiland kennt und liebt, soll mithelfen, dass der Name Jesus zu anderen getragen wird.
Als nach Stephanus Tod eine große Christenverfolgung einsetzte, haben die vertriebenen Flüchtlinge den Namen Jesu zu ihren neuen Wohnplätzen hingetragen (Apostelgeschichte 8, 4). Als Pastor von Bodelschwingh in Paris seine Arbeit für den Herrn begann, hielt er sich selbst für untüchtig, einen Gemeindegottesdienst zu leiten und eine Predigt zu halten. Er wollte nur den verkommensten Kindern deutscher Strassenkehrer, um die sich niemand kümmerte, vom Heiland erzählen. Er tat dies und trug so den Namen Jesu in allerlei Herzen und Häuser hinein.
Die einfachste Mutter und Großmutter kann die Aufgabe von Saulus erfüllen, wenn sie ihrem Kind oder Enkel vom Heiland erzählt, und so den Namen Jesu zu dem Kind hinträgt. Wie manches Mal ist es vorgekommen, dass durch das Wort eines Kindes der Name Jesu zu andern getragen wurde (Matthäus 21, 15. 16; Psalm 8, 3)! Wie die kleine Dienstmagd in Naemans Haus jene heidnische Familie mit dem Namen des Propheten ihrer Heimat, Elisa, bekanntmachte (2. Könige 5, 2. 3); wie irgendwelche Menschen die Königin von Reicharabien auf Salomo aufmerksam machten (1. Könige 10, 1), so dürfen wir vielmehr auf den Namen hinweisen, der uns über alles teuer ist Die Gottlosen wagen es doch in unseren Tagen mit frecher Kühnheit, ihre falschen Propheten zu rühmen. Da wollen wir alle seinen Namen tragen, wo es nach seinem Willen am Platz ist (Matthäus 10, 32).
4. Des Saulus künftiges Arbeitsfeld.
Wo sollte Saulus seine ihm vom Herrn bestimmte Werbearbeit für ihn treiben? Unser Text nennt uns in drei Ausdrücken sein künftiges Arbeitsfeld:
1. Saulus sollte den Namen Jesu zu den Heiden tragen. Heiden nannte man damals alle nicht zu Israel gehörigen Völker. Hier wollen wir uns über den umfassenden Liebesplan unseres Heilandes freuen. In die große Völkerwelt hinein soll sein Name getragen werden! Kein Volk, auch nicht der verkommenste Stamm von Menschenfressern, ist ausgeschlossen. Zu der ganzen Menschheit soll die Botschaft von Jesus getragen werden. Lasst uns freudige Mithelfer der Heidenmission sein! (Matthäus 28, 19; Psalm 93, 1; 96, 3. 10.)
2. Auch vor den Königen sollte der Name Jesu von Saulus bezeugt werden. So hat er es getan vor Agrippa (Apostelgeschichte 25, 22 bis 26, 29), ja bis zu dem Kaiser in Rom oder seinem Stellvertreter.
Es ist oft leichter, den Heiland vor Geringen zu bezeugen als vor einem höhergestellten Mann, der durch seine Stellung eine gewisse Scheu in uns erweckt. Aber auch Fürsten und Könige sollen das Zeugnis von Jesus hören. Ihnen wagt oft keiner diesen Dienst zu tun. Lasst uns nie zurückschrecken, auch vor hohen Personen den Namen Jesu zu bekennen, wenn der Herr uns den Weg dazu bahnt! Lasst uns nicht in Hiskias Fehler hineingeraten und den Vertretern des Herrschers von Babel unsere Kleinodien zeigen, statt ihnen den Gott, der Wunder tut, zu bezeugen (2. Könige 20, 12. 13)!
3. Auch vor den Kindern Israel soll Saulus den Namen Jesu bezeugen.
Sie sind deshalb zuletzt genannt , weil Saulus vom Herrn in erster Linie zum Heidenapostel bestimmt war. Wir wissen aber, dass er stets zuerst zu seinen Landsleuten zu gehen pflegte. Zu den Kindern Israel den Namen Jesu zu tragen, war für Saulus besonders deshalb nicht leicht, weil er dort dem stärksten Widerstand und Hass begegnete. Wie leicht hätte er sich nach all seinen Erfahrungen verstimmt und verärgert von ihnen zurückziehen können! Aber er blieb der Weisung Jesu treu und hat bis zuletzt auch ihnen den Heiland verkündigt (Apostelgeschichte 28, 17 - 29). Wir wollen die Aufgabe, welche der Herr uns gibt, auch an solchen erfüllen, die es uns besonders schwer machen.
Noch eines muss hier gesagt werden: Es gibt in unserer Zeit viele, die das Recht der Judenmission bestreiten. Ihr Judenhass treibt sie zur Überschreitung der biblischen Grenzlinien. Wir bekämpfen gewiss den antichristlichen Geist, der vielfach von dem Judentum ausgeht und unser Volk schädigt. Aber wir folgen dem Wort des Herrn, nach welchem auch zu den Kindern Israel der Name Jesu getragen werden soll. (Römer 9, 1-5; 10, 1-4). Auch die Judenmission hat ihr Recht und soll uns am Herzen liegen.