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Predigten zu Apostelgeschichte 8,8

"Und es war eine große Freude in jener Stadt."

Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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Als ich einst einem jungen Mann die Herrlichkeit des Christenstandes pries, da meinte er pfiffig: „Mit Speck fängt man Mäuse!" Er war der Überzeugung — und diese Überzeugung teilt er mit sehr vielen Leuten —, daß ein von Gott gelöster Weltmensch in herrlicher, sonniger Freiheit lebe. Und nun versuchen die Christen mit vielen süßen Worten, diese herrlich freien Leute in einen finsteren Keller zu locken, wo man nur noch den Kopf hängen lassen kann und ein recht trübseliges Leben führt. O was für eine Verkehrung der Tatsachen! Ich habe damals dem jungen Mann ins Gesicht gelacht und ihm gesagt: „Die Sache steht genau umgekehrt, wie Sie sie sehen. Der unbekehrte Mensch sitzt in einem sehr dunklen Keller, den er sich mit allerlei künstlichen Lichtlein zu erhellen sucht. Dabei aber ist draußen der helle Tag angebrochen, seitdem der Herr Jesus in die Welt gekommen ist. Und nun bitte ich Sie: Springen Sie doch aus Ihrem finsteren Keller in den hellen Sonnenschein der Gnade Jesu Christi!"

Ob er es getan hat, weiß ich nicht. Aber die Leute in jener samaritanischen Stadt taten es, als der Philippus ihnen das Heil Gottes in Jesus verkündigte. In hellen Scharen verließen sie den dunklen Keller ihres alten Lebens und liefen in den Sonnenschein und in die Freude und in das wirkliche Leben. Ich habe einmal in meinem Jugendkreis gesagt: „Ich biete eine Million demjenigen, der mir jemand nachweist, der es bereut hat, daß er sich zum Herrn Jesus bekehrt hat. Gewiß, ich habe die Million gar nicht. Aber ich kann diese Prämie getrost aussetzen. Denn einen solchen Menschen wird niemand auf der weiten Welt auftreiben können. Wohl aber kann man auf Sterbebetten viele finden, die es sehr bereuen, daß sie Jesus verachtet haben." Bei Ihm ist „große Freude". Amen.


Autor: Wilhelm Busch (* 27.03.1897; † 20.06.1966) deutscher evangelischer Pfarrer, Prediger und Schriftsteller
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In einem Lied von Gustav Knak heißt es: „Wenn Gottes Winde wehen / vom Thron der Herrlichkeit / und durch die Lande gehen / dann ist es sel'ge Zeit. / Wenn Scharen armer Sünder / entfliehn der ew'gen Glut / dann jauchzen Gottes Kinder / hoch auf vor gutem Mut." Solch eine Zeit war in einer Stadt Samarías angebrochen. Wir wissen nicht einmal den Namen dieser Stadt. Sie wird wohl in der Weltgeschichte keine große Rolle gespielt haben. Ja, „bei Licht besehen" wird sie wohl ein recht elendes „Nest" gewesen sein.

Überhaupt Samaria! Dies Mischvolk dort war ja so verachtet bei Heiden und Juden. Da lohnt es wirklich nicht, um irgendein Städtlein dieses elenden Landes viel Worte zu verlieren. Aber unser Gott sieht das Verachtete an. Wie oft hat Er erwählt, was die Welt verachtet! Und so hat Er dieser samaritanischen Stadt eine herrliche Erweckung geschenkt. „Gottes Winde wehten vom Thron der Herrlichkeit", als Philippus das Wort vom Kreuz predigte. Und Scharen armer Sünder fingen an, der ewigen Glut zu entfliehen. Da gab es zerbrochene Herzen. Da wurden böse Sünden aufgedeckt. Da gab es erschrockene Gewissen. Da gab es heißen, heimlichen Kampf in vielen Herzen. Da schaute man in Herzensnot auf zum Kreuz Jesu Christi und glaubte es von Herzen: „Das Blut Jesu Christi, des Sohnes Gottes, macht uns rein von aller Sünde." Und nun wurden alte Feindschaften begraben, zerrüttete Familien neu belebt, gestohlenes Gut wurde zurückgebracht, denn „die unsauberen Geister fuhren aus" (V. 7).

Wenn das geschieht, gibt es Freude, mehr als das schönste Fest sie geben kann. Das sind die wahren Gottesfeste. Wie gerne möchte Gott uns solche Freude bereiten! Amen.