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Predigten zu Apostelgeschichte 4,3
"Und sie legten die Hände an sie und setzten sie in Gewahrsam bis an den Morgen, denn es war schon Abend."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Der Hauptmann des Tempels und die Sadduzäer legten Hand an die Apostel und setzten sie gefangen."
Wie schwer muss diese Gefangennahme der Apostel für die erste Gemeinde gewesen sein. Wurde nicht die Ausbreitung des Reiches Christi dadurch völlig lahmgelegt? Das Gegenteil trat ein. Die Verhaftung gab den Aposteln eine herrliche Gelegenheit, das Wort von Jesu vor der obersten Behörde zu bezeugen. Es wurden dadurch Jesu Mörder noch einmal vor die Entscheidung gestellt, ob sie in ihrer Gottesfeindschaft bleiben wollten oder nicht. Mit heiliger Vollmacht bezeugte Petrus ihnen: "Es ist in keinem anderen Heil, ist auch kein anderer Name unter dem Himmel den Menschen gegeben, darin wir selig werden sollen". Ohne die Gefangennahme hätten die Apostel mit ihrem Wort die oberste Behörde ihres Volkes nie erreichen können. Sodann trieb dieser Anschlag Satans gegen die Gemeinde Jesu die Christen in neuen Gebetseifer hinein (Vers 23 ff.). Alle beteiligten sich an dem Flehen: "Gib deinen Knechten mit aller Freudigkeit zu reden dein Wort. Und strecke deine Hand aus, dass Zeichen und Wunder geschehen!" Und während sie beteten, bewegte sich die Stätte, wo sie versammelt waren. Alle wurden erfüllt mit dem Heiligen Geiste und redeten das Wort mit Freudigkeit. Bis heute ist es so, dass Widerwärtigkeiten uns ins Gebet treiben. Und Gebet bringt neuen Segen. Und nicht nur Zeugenmut und Gebetseifer wuchs aus der Bedrängnis. Gott stärkte dadurch auch das heilige Band der Gemeinschaft untereinander. Kapitel 2 heißt es: "Sie blieben in der Gemeinschaft untereinander; sie hatten alle Dinge gemein." Hier aber wird der stärkere Ausdruck gebraucht: "Sie waren ein Herz und eine Seele" (Kap. 4, 32). So hat das, was zuerst als schlimme Schädigung erschien, letztlich der Sache Gottes zur Förderung dienen müssen. Es bleibt bei dem Wort von Paulus: "Denen, die Gott lieben, müssen alle Dinge zum Besten dienen" (Röm. 8, 28).