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Predigten zu Apostelgeschichte 26,19

"Daher, König Agrippa, war ich nicht ungehorsam dem himmlischen Gesicht,"

Autor: Watchman Nee (* 04.11.1903; † 30.05.1972) chinesischer Prediger
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"Deshalb, König Agrippa, war ich der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam."

Was bei Paulus die lebenslängliche Hingabe hervorrief, war der Lichtstrahl von oben, und aus dieser Erleuchtung entsprang sein Gehorsam. Gott schätzt Selbsthingabe zwar in jedem Fall, doch wenn sie blind ist, nützt sie Gott wenig. Es besteht, glaube ich, ein Unterschied zwischen der ersten, der lauteren aber unwissenden Hingabe, die mit der Bekehrung beginnt, und jener weitergehenden, die einer vollzieht, wenn er die Pläne Gottes wahrnimmt und sie als verbindlich annimmt. Nach der ersten, auf unsere Errettung folgenden Hingabe stellt uns Gott vielleicht noch keine sehr harten Aufgaben. Aber wenn er sein Herz auftut und uns offenbart, was er getan haben will, wenn er unsere Bereitschaft verlangt und eine neue Antwort von uns erhält, dann steigern sich seine Anforderungen an unsere Gebebereitschaft. Wir haben uns ihm auf Grund eines neuen Verständnisses angelobt, und er nimmt uns von neuem beim Wort. Hiernach müssen wir ihm - immer wieder - auf unserem ganzen weiteren Weg alles hingeben, was wir haben.


Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Die himmlische Erscheinung des verherrlichten Herrn Jesus Christus war die Grundlage, der Ausgangspunkt des Dienstes, den Paulus tat. Er war ein widerspenstiger, ein gewalttätiger Mensch, der größte der Feinde Gottes. Aber von dem Augenblick an, als er auf dem Weg nach Damaskus den Herrn in Seiner Herrlichkeit sah, beschloß er, Ihm gehorsam zu sein, und war es auch bis zuletzt. Die Ergebnisse sind bekannt. Wie viele Christen gibt es, die keine Früchte des Geistes tragen! Ihr Zeugnis ist nicht das Ergebnis ihres Gehorsams gegen die «himmlische Erscheinung». Sie bleiben immer auf dem gleichen Fleck und verkümmern dabei, wie die Kinder Israels, die das Gebirge Sinai umzogen und dabei gegen den Herrn und Seine Diener murrten, bis sie schließlich in der Wüste umkamen.

Und du? Warst du vielleicht ungehorsam? Hast du einen Teil des Kaufpreises für dich behalten? Warst du Gott gegenüber unaufrichtig, verschlossen, widerstrebend? Oder gehörst du zu denen, die im Zwielicht ihrer Illusionen, ihrer eigenen Gedanken leben und sich selbst täuschen? Solche Verblendung gibt es nur da, wo man dem erhöhten Herrn ungehorsam ist.

«Ich bin der himmlischen Erscheinung nicht ungehorsam gewesen.» Laß dich heute zum Innehalten bringen. Laß Gottes Licht endlich bis in die Tiefen deines Herzens dringen. Gib Ihm gerade das, woran du so sehr hängst, die Ursache deines geteilten Herzens, die dich hindert, dich ganz und gar Ihm auszuliefern. Verfolge den Herrn Jesus nicht länger, indem du über Seine treuen Jünger herziehst! Und wenn dir noch nie der verherrlichte Herr begegnet ist, dann erbitte es dir von Ihm. Lasse Ihn nicht, bis du auf die Weise, wie es Gott dir schenken möchte, dein «Damaskuserlebnis» gehabt hast.

Und der Heidenapostel fügt hinzu: «So fuhr ich fort bis zum heutigen Tag» (A). Unsere Begegnung mit dem Herrn wird keine vorübergehende Gemütsbewegung sein, sondern ihre Folgen werden sich bis zuletzt in unserem Dienst zeigen. Gott gebe uns mitten in einer unbeständigen Welt die Gnadengabe der Beständigkeit! Und wir wollen beten für die, die standhalten. Sie gehen keinen leichten Weg. Ihr Weg ist einsam, aber das herrliche Licht der «himmlischen Erscheinung» erhellt ihn allezeit.


Autor: Frederick Brotherton Meyer (* 08.04.1847; † 28.03.1929) englischer Baptistenpastor

Ich war nicht ungehorsam der himmlischen Offenbarung

Auch uns werden zuweilen himmlische Offenbarungen zu teil; – wenn etwa im Sommer die hehren Alpen unsere Blicke emporziehen oder mir einsam am Meeresgestade dahinwandern; auf Schmerzenslagern und bei Nachtwachen; – Offenbarungen des auferstandenen HErrn – der Betrübnis und des Schmerzes, die wir Ihm verursacht haben; Offenbarungen davon, was wir erleben können, als seine Diener und Zeugen dessen, was wir gesehen haben; Offenbarungen von Erfolgen, die noch im Dunkel der Zukunft gehüllt sind, wo finstere Seelen zum Licht, Sklaven zur Freiheit gelangen, und befleckte Herzen geheiligt werden. O Ihr Gottesoffenbarungen, ihr lasset einen unaussprechlichen Eindruck zurück, der alle späteren Zeiten, beeinflusst und veredelt. Bedauernswerte Seele, deren Blick gehalten ist, dass sie nichts sieht von solchen Offenbarungen eines heiligeren, glücklicheren Lebens.

Es ist überaus wichtig, wie wir uns solcher Offenbarung gegenüber stellen. Wir mögen uns aus Trägheit weigern, der Hand zu folgen, die uns winkt, und der Stimme zu gehorchen, die uns ruft. Wir mögen auf unseren verkehrten Wegen beharren und den Wünschen und Anschlägen unserer eigenen Herzen Gehör schenken. Wir mögen uns an die Kerkerzelle anklammern, anstatt dem Engel zu folgen, der unsere Seite berührt, und uns zur Freiheit führen will. Tun wir dies, so werden wir wie Bileam, im Geiste erblinden, und die Erscheinungen nicht sehen, deren sogar Tiere gewahr werden, und die uns in unserem gefährlichen Lauf aufhalten möchten.

Gehorchen wir jedoch der himmlischen Offenbarung, so wird sich ihr Eindruck nicht nur vertiefen und verstärken, sondern wir werden weitere Kundgebungen des göttlichen Willens empfangen. „Paulus sollte ein Zeuge sein dessen, das er gesehen hatte, und dessen; was ihm der HErr noch wollte erscheinen lassen.“