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Predigten zu Apostelgeschichte 25,19
Ein gewisser Jesus, der da gestorben ist, von welchem Paulus sagt, Er lebe
Festus sprach ganz leichthin von Jesu; ihm erschien die ganze Sache nur eine Frage jüdischen Aberglaubens zu sein, nicht der Mühe wert. Sich darüber zu ereifern. Was ging das doch ihn oder seinen kaiserlichen Herrn an, ob Jesus lebte oder gestorben sei? Und war es nicht eine Tatsache, dass Er gestorben war, gekreuzigt unter Pontius Pilatus? Wie wenig verstand Festus von der Wichtigkeit dieses Todes, nicht nur für die Juden, sondern auch für ihn selbst! Wie wenig dachte er, dass sein eigenes ewiges Leben abhänge von diesem Tode, dessen er so gleichgültig erwähnte! Ein jahrelanges Leben des Luxus und der Bequemlichkeit hatte seine Sinne abgestumpft: religiöse Fragen – was waren sie für ihn anders als bloßer Aberglauben! Und gar eine religiöse Begeisterung, wie er sie bei Paulus sah, – derartiges war ihm noch nie vorgekommen; er konnte es gar nicht begreifen.
Stellen wir nun diesem satten Weltmann, diesem Schmeichler und Stellenschleicher, der um Gold selbst seine Seele verkauft hätte, den edlen Apostel gegenüber, dessen Bild uns in unbeflecktem Sichte entgegenstrahlt! Obwohl Christus gestorben war nach der Schrift, so wusste er doch, dass Er auferstanden sei und ewiglich lebe. Sein Glaube blieb nicht stehen am Kreuz, sondern richtete sich hinauf zum Thron, wo Er, der tot war, nun lebte, seines Knechtes Leiden teilte, ihm stündlich den Zufluss seiner Gnade eröffnete und allen Mangel stillte.
Ja, Paulus wusste, dass Er lebe. Auf Grund des Zeugnisses derer, die mit Ihm gesprochen hatten nach seiner Auferstehung; auf Grund der Erscheinung Jesu, da er Ihn selbst vor Damaskus gesehen hatte; der mächtigen Taten, die durch seine Hand geschahen; der seligen Gemeinschaft mit seinem HErrn, die er täglich genoss, trotz seiner Ketten und der eisernen Riegel – auf Grund alles dieses behauptete Paulus, dass Jesus lebe.