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Predigten zu Apostelgeschichte 23,1
Brüder, ich habe mit allem guten Gewissen gewandelt vor Gott, bis auf diesen Tag
Durch das Gewissen kommt der Mensch zu sich selbst, und schaut sich ins Auge, durch den Spiegel der göttlichen Wahrheit. Es gibt verschiedene Eigenschaften des Gewissens – das schwache Gewissen, das überall Fragen zu stellen hat; das befleckte Gewissen, das sich versäumter Pflicht oder unvergebener Sünde bewusst ist; das krankhafte Gewissen, das beständig von hunderterlei Bedenken umgetrieben ist und Haar spaltet. Zu diesen steht im Gegensatz das gute Gewissen, von dem der Apostel spricht. Wir müssen mit unserem Gewissen rechnen, und wenn es ruhelos und unbefriedigt ist, so werden wir finden, dass es das Leben beinahe unerträglich macht. Gleich dem unruhigen Meere, schäumt und wallt es in dunkeln Stunden, und wirft beständig die bitteren Erinnerungen und Versäumnisse vergangener Tage wieder auf. Es geht allen, die gegen ihr Gewissen sündigen, wie dem Könige Ahab: Sie bekommen den Weinberg Naboths, aber damit auch jenen Elias, der wie das persönliche Gewissen am Eingang steht, und alle Freude, allen Genuss des neuen Besitzes hinwegnimmt.
Paulus hatte die obige Behauptung nicht aufstellen können, wenn er es nicht sehr genau genommen hätte in seinem täglichen Leben und Wandel; aber er sagt uns, dass er sich stets geübt habe, ein unverletztes Gewissen zu haben allenthalben, beides gegen Gott und die Menschen. Unterwerfen wir uns auch dieser Zucht, und stellen wir uns vor das alles durchforschende, prüfende Auge des heiligen Geistes, so dass wir mit dem Apostel sagen können: „Mein Gewissen gibt mir Zeugnis in dem heiligen Geist.“ (Röm. 9,1). Es ist eine wunderbare Erfahrung vor Gott zu stehen, wie viel mehr aber allezeit vor Ihm zu wandeln!
Herr Jesu, lehr mich wandeln In deiner Augen Licht!