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Predigten zu Apostelgeschichte 16,1
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Zwei neue Mitarbeiter des Paulus.
Neben Silas gewann Paulus einen ganz besonders tüchtigen Mitarbeiter in der Person des Timotheus.
Lasst uns zuerst darauf achten, an welchem Ort er ihn fand. Er fand ihn an dem Platz, wo er früher besonders schmerzliche Erfahrungen gemacht hatte, nämlich in Lystra. Dort hatten die Bewohner den Paulus auf seiner ersten Missionsreise gesteinigt. Mancher hätte durch eine solche Behandlung eine Abneigung gegen diesen Platz bekommen und wäre nicht mehr gern dorthin gegangen. Bei Paulus war von solcher Empfindlichkeit und von irgendwelchem Nachtragen keine Rede. Er war nicht nur am Schluss seiner Missionsreise aufs neue nach Lystra gegangen (Kap. 14, 21), sondern ging auch am Anfang der zweiten Reise wieder dahin.
Wie gut war es, dass er sich nicht durch jene Steinigung in irgendwelchen Zorn und in Bitterkeit gegen diesen Ort und seine Bewohner hineinbringen ließ und ihm gekränkt fern blieb. Denn hier gerade fand er den Timotheus, der ihm zeitlebens eine so kräftige Hilfe wurde.
Lasst auch uns nie durch böse Erfahrungen an irgendwelchen Plätzen gegen dieselben entfremdet oder verbittert werden, sondern in der Liebe bleiben und nicht vor ihnen zurückscheuen. Gott kann uns gerade an den Orten, wo wir die schwersten Leiden zu erdulden hatten, die lieblichsten Erfahrungen und die köstlichsten Erquickungen schenken.
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2. Die Familie des Timotheus. Apostelgeschichte 16, 1; 2. Timotheus 1, 5; 3, 15.
Nicht nur der Ort, sondern auch die Familie, in der Paulus den Timotheus fand, ist beachtenswert. Es war eine "Mischehe", der er entstammte. Die Mutter, Eunike, war eine Israelitin, der Vater ein Grieche. Zu dem Unterschied der Nationalität kam ein innerer Unterschied hinzu. Nur der Mutter gibt die Schrift das schöne Zeugnis, dass sie gläubig war. Der Vater scheint innerlich eine andere, nicht näher bekannte Stellung eingenommen zu haben.
Die Mutter ließ sich durch die Stellung des Vaters nicht vom Glauben abbringen. Sie erzog ihren Sohn für den Herrn. Es war für sie keine leere Form, wenn sie ihrem Sohn den Namen Timotheus, d. h. "einer, der Gott fürchtet", gab. Ihr wichtigster Wunsch war in Wahrheit der, dass ihr Sohn ein gottesfürchtiger Mensch werde. Mit diesem Wunsch hat sie den Knaben von Kind auf im teuren Wort Gottes unterwiesen (2. Timotheus 3, 15).
Vor allen Dingen fehlte in ihrer Erziehung das Wichtigste nicht, nämlich das persönliche Beispiel. Sie führte selbst ein Leben des ungefärbten, d. h. durch und durch wahren, echten, lauteren Glaubens (2. Timotheus 1, 5). In diesem ihrem Wandel und in der Erziehung des Sohnes für den Herrn wurde sie von ihrer Mutter Lois unterstützt, die voll und ganz ihre innere Stellung teilte. Der Segen dieses Vorbildes und dieser Erziehung blieb nicht aus. Ihr Sohn wurde ein gesegneter Mithelfer im Reich Gottes.
Dieses Beispiel kann alle ermuntern, ihre Kinder mit eigenem Vorbild und mit Unterweisung im Wort Gottes für das Himmelreich zu erziehen. Selbst wenn es der Fall sein sollte, dass ihre Ehemänner eine andere innere Stellung einnähmen, so dürften sie dennoch suchen, ihre Kinder dem Heiland zuzuführen. Welch ein unberechenbarer Segen kann doch von dem Vorbild und den Worten einer gläubigen Mutter auf ihr Kind ausgehen Wie ganz anders wird eine Eunikemutter in der Ewigkeit dastehen, als viele Eltern, die nur irdische Vorteile für ihre Kinder suchten, oder gar als eine Athaljamutter, die ihren Sohn dazu anhielt, dass er gottlos war (2. Chronika 22, 2. 3).