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Predigten zu Apostelgeschichte 13,50
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Die Gegenarbeit der Feinde
Unser Text lässt uns einen Blick tun in die wütende Gegenarbeit der Feinde des Evangeliums. Wir wollen dieselben näher anschauen, und zwar: 1. die Werkzeuge, 2. die Zielscheibe, 3. den Erfolg derselben.
1. Die Werkzeuge der Feinde.
Auffallend sind hier die Werkzeuge der feindlichen Juden ("Die Juden bewegten die andächtigen und ehrbaren Frauen und die Obersten der Stadt "). Es hatte sich eine Anzahl heidnischer Frauen aus höheren Ständen an den jüdischen Gottesdienst angeschlossen. Ihr Anschluss an die Synagoge beweist ein gewisses religiöses Interesse. Ihr Reichtum, ihr vornehmer Stand und ihre heidnische Religion - alles vermochte sie innerlich nicht zu befriedigen. Sie suchten mehr. Deshalb besuchten sie die Versammlungen in der Synagoge. Aber sie müssen bei ihrem inneren Suchen auf halbem Wege stecken geblieben sein. Ihre innere Erkenntnis und Urteilskraft war nicht so weit gekommen, dass sie echtes, göttliches Licht von falschem Religionseifer unterscheiden konnten. So konnte es dazu kommen, dass die evangeliumsfeindlichen Juden sie als Werkzeuge für ihre Pläne gewannen. Sie überredeten diese Frauen, ihren Einfluss zur Vertreibung der Apostel geltend zu machen.
Wir sehen hier die Tatsache, dass auch religiöse Menschen, wenn sie nicht zu wahrer Gotteserkenntnis durchdringen, in das Schlepptau der Feinde Gottes geraten können. Auch "andächtige, ehrbare Frauen" können Zeugen Jesu vertreiben helfen!
Neben diesen vornehmen Proselytinnen waren es die leitenden Regierungsbeamten ("der Stadt Oberste"), welche sich als Werkzeuge der Evangeliumsfeinde gebrauchen ließen. Sie missbrauchten ihre Machtstellung gegen die unschuldigen Apostel. Wie sehr schadeten sie dadurch der Stadt, deren Bestes sie schon von Amts wegen suchen mussten.
Wenn Menschen in höheren wichtigen Stellungen unter falschen Einfluss geraten, ist es doppelt schlimm. Lasst uns für alle Obrigkeit betende Hände aufheben! (1 Timotheus 2, 1 - 3).
2. Die Zielscheibe der Feinde.
Die von den feindlich gesinnten Juden hervorgerufene Verfolgung richtete sich in erster Linie gegen die Prediger des Evangeliums. Selbstredend werden auch die übrigen Christen den Hass der Feinde zu fühlen bekommen haben. Aber ihre Wut stürzte sich zunächst auf die Apostel (Sie "erweckten eine Verfolgung über Paulus und Barnabas").
Das Amt der Knechte Gottes ist wohl ein herrliches, aber es zieht auch in besonderer Weise den Hass der Gottesfeinde auf sich (2. Korinther 4, 8 - 11; 11, 23 - 33). Wer dies nicht in Kauf nehmen will, der begehre nie ein solches Amt.
3. Der Erfolg der Feinde.
Die eifrige Gegenarbeit der Feinde blieb nicht umsonst. Sie wurde - menschlich betrachtet - von Erfolg gekrönt, denn es entstand eine Verfolgung, die mit der Ausweisung und Vertreibung der Apostel endete. Das schien ein Sieg zu sein. Aber es war nur ein Scheinsieg. Die Knechte Gottes konnten wohl vertrieben werden, aber das Wort Gottes niemals. Die Gegner in Antiochien mochten wohl jubeln, dass sie die Ausweisung von Paulus und Barnabas durchgesetzt hatten (V. 49. 52). Der wahre Sieg und bleibende Erfolg war bei denen, die man vertrieben hatte.
Wir wollen der Welt ihre Scheinsiege und Scheinerfolge getrost lassen. Sie schadet uns damit nicht.