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Predigten zu Apostelgeschichte 11,28
Zitate von Alfred Christlieb anzeigen
Eine Liebesgabensammlung in der ersten Christenheit.
1. Zweck der Sammlung.
Unser Text zeigt uns eine Liebesgabensammlung. Diese wirft manches Licht auf das Gebiet der Liebestätigkeit. Lasst uns zuerst den Zweck der Sammlung beachten. Sie war zur Abwendung einer Not für die gläubigen Christen Judäas bestimmt. Durch die bevorstehende Teuerung (V. 28) mussten die Christen Jerusalems und Judäas ganz besonders hart betroffen werden, weil dieselben bereits unter der Christenverfolgung (Kap. 8, 1) sehr gelitten und sich ihres Grundbesitzes vielfach entäußert hatten (Kap. 4, 34). Um solcher Not der Brüder entgegenzusteuern, wurde eine Sammlung in der antiochischen Gemeinde veranstaltet.
Dieser Zweck gibt den Jüngern Jesu einen Hinweis. Wo sollen diese in erster Linie mit ihren äußeren Gaben dienen? Sie werden ja für allerlei Zwecke in Anspruch genommen; ihre Freigebigkeit wird da und dort ausgenutzt; sie sind meist nicht in der Lage, alle Wünsche erfüllen zu können. Aber in einem Fall werden sie, wenn es irgend möglich ist, ihre Hand nicht verschließen, nämlich da, wo gläubige Brüder in Not geraten. Es gilt Gutes zu tun an jedermann, allermeist aber an des Glaubens Genossen (Galater 6, 10). Diese Glaubensgenossen sind nicht etwa die Zugehörigen der gleichen äußeren Kirchengemeinschaft, sondern die, welche durch den Heiligen Geist desselben wahren Glaubens an Christus teilhaftig geworden sind. Diesen gehört unsere Liebe in erster Linie.
Die Jünger in Antiochien haben sicherlich ihre Hand auch für alle notleidenden Volksgenossen nach Kräften geöffnet. Aber ganz besonders taten sie dies ihren Mitbrüdern gegenüber. Sie erfüllten durch solche Liebesübungen zugleich eine Dankespflicht, weil sie von Judäa aus das teure Evangelium empfangen hatten.
Da, wo Dankespflichten für uns vorliegen, lasst uns zwiefach zum Helfen und Geben willig sein (Römer 15, 26. 27; 1. Korinther 9, 11).