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Predigten zu 5. Mose 8,11
"Hüte dich, dass du des HERRN, deines Gottes, nicht vergessest, so dass du nicht beobachtest seine Gebote und seine Rechte und seine Satzungen, die ich dir heute gebiete!"
Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Hüte dich, dass du den Herrn, deinen Gott, nicht vergisst."
Als allgemeine Regel gilt, dass Gottes Volk materiellen Wohlstand nicht gut verträgt. Es gedeiht viel besser unter widrigen Umständen. In seinem Abschiedslied sagte Moses voraus, dass der Wohlstand das Volk Israel geistlich zugrunde richten würde: "Da wurde Jeschurun fett und schlug aus. Du wurdest fett, dick, feist! Und er verwarf den Gott, der ihn gemacht, und verachtete den Fels seiner Rettung" (5. Mose 32,15). Diese Prophezeiung erfüllte sich in den Tagen Jeremias, als der Herr sich beklagte: "Obwohl ich sie sättigte, haben sie Ehebruch getrieben und laufen scharenweise ins Hurenhaus" (Jeremia 5,7). Und in Hosea 13,6 lesen wir: "Ihrem Weideplatz entsprechend wurden sie auch satt. Sie wurden satt, und ihr Herz überhob sich; darum vergassen sie mich." Nachdem das Volk aus dem Exil zurückgekehrt war, bekannten die Leviten, dass die Kinder Israel vermessen auf all das reagiert hatten, was der Herr für sie getan hatte: "Und sie assen und wurden satt und fett und ließen es sich wohl sein durch deine große Güte. Aber sie wurden widerspenstig und empörten sich gegen dich und warfen dein Gesetz hinter ihren Rücken. Und sie brachten deine Propheten um, die als Zeugen gegen sie auftraten, um sie zu dir zurückzuführen; und sie verübten große Lästerungen" (Nehemia 9,25b.26). Wir neigen eher dazu, den materiellen Wohlstand als ein unfehlbares Zeichen dafür zu betrachten, dass der Herr mit dem zufrieden ist, was wir sind und tun. Wenn die Gewinne in unserem Geschäft steigen, dann sagen wir: "Wirklich, der Herr segnet uns reichlich." Es wäre wahrscheinlich richtiger, diese Gewinne als eine Versuchung und Prüfung anzusehen. Der Herr wartet ab und will sehen, was wir damit anfangen. Werden wir das Geld dafür verwenden, uns selbst etwas Gutes zu tun? Oder werden wir uns als treue Haushalter erweisen, die ihre finanziellen Mittel dazu nutzen, die gute Nachricht bis an die äußersten Enden der Erde auszubreiten? Werden wir das Geld horten in dem Bemühen, ein großes Vermögen anzusammeln? Oder werden wir es für Jesus Christus und Seine Sache ausgeben? F.B. Meyer hat gesagt: "Wenn darüber gestritten wird, ob Sonnenschein oder Gewitter, Erfolg oder Not eine schlimmere Versuchung für den Charakter sind, dann würde ein scharfsichtiger Beobachter des menschlichen Naturells wahrscheinlich antworten, dass nichts den wahren Stoff, aus dem wir gemacht sind, so deutlich zeigt wie der Wohlstand, weil er die gefährlichste aller Versuchungen ist." Joseph hätte hier sicher auch zugestimmt. Er sagte: "Gott hat mich fruchtbar gemacht im Land meines Elends" (1. Mose 41,52). Er lernte mehr in Feindschaft und Not als in Reichtum und Wohlstand, obwohl er sich in allen Lebenslagen vorbildlich verhielt.