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Predigten zu 5. Mose 5,29
Ach, dass sie ein solches Herz hätten, dass es ihnen wohlginge
Dieser Seufzer des göttlichen Herzens erinnert uns an die Tränen Jesu über Jerusalem. Das Volk hatte wiederholt seine Bereitwilligkeit beteuert, alles zu tun was von ihm verlangt würde; aber sie sollten noch lernen, dass der Wille wohl da sein mag, dass aber die Kraft des Vollbringens gebricht; gleichwie ein Kranker den Willen haben kann, in seiner Stube auf und ab zu gehen, aber gleich zu Boden sinken muss, weil er zu schwach ist.
1. Gottes Gebote zielen auf unser Wohlergehen
Wir begegnen häufig solchen, die vor der Hingabe zu völligem Gehorsam zurückschrecken, weil sie fürchten, dass damit Schmerz und Verlust verbunden sein werde. Ja, Schmerz und Verlust mag damit zusammenhängen, aber nur da, wo Dinge ausgeschieden werden müssen, die wir, wenn wir deren Wesen und Folgen im Lichte Gottes erkennten, zu allererst selbst entfernen würden. Diejenigen, die ihrem Gott aufs pünktlichste gehorsam sind, werden das seligste Leben führen, sowohl hier schon, als hernach.
2. Unser Wille muss mit den Geboten einverstanden sein
Mehr als einmal gelobte das Volk, es wolle alles tun, was Gott befehle. Unser sittlicher Standpunkt ist kein so tiefer, dass wir nicht die Schönheit eines Gott ganz geweihten Lebens erkennen könnten; aber wir wollen uns doch ja damit nicht begnügen, sonst müssen wir doch noch mit dem Apostel ausrufen: „Das Gebot ist heilig, recht und gut; ich aber bin fleischlich, unter die Sünde verkauft.“
3. Gott verlangt das Herz
Er kann sich nicht auf uns verlassen. So lange das Herz Ihm noch entfremdet, noch nicht der Innewohnung des heiligen Geistes teilhaftig ist. „Ach, dass sie ein solches Herz hätten!“ Wie nötig ist für uns die Bitte, dass Gott ein reines Herz in uns schaffe, dass Er das steinerne Herz wegnehme und uns dafür ein fleischernes Herz gebe, so dass wir Ihn vollkommen lieben können! „Mein Sohn, gib Mir dein Herz!“