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Predigten zu 5. Mose 27,6
Du sollst den Altar des HERRN bauen von ungehauenen Steinen
Die offenbare Absicht dieses Gebots war, die Abgötterei zu verhüten, das Volk sollte ja nicht mehr an den Altar denken, als an Jehovah, zu dessen Dienst er errichtet war. Hüte dich vor allem, was der Menschen Gedanken von Gott ablenken kann.
1. Baue deine Reden von unbehauenen Steinen
Wenn Paulus predigte, so wollte er einen Bau aufrichten von ungehauenen Steinen, damit auf dem Altar seiner Worte die Kraft Gottes desto kräftiger brennen möchte. Er wusste, dass seine Rede nicht bestand in vernünftigen Worten menschlicher Weisheit, und er wollte nichts wissen, als Jesum Christum, den Gekreuzigten. Wenn du viel Zeit anwendest, um die Steine deiner Ansprachen schön zu behauen, so werden wahrscheinlich deine Zuhörer mehr mit ihrer künstlerisch vollendeten Form sich beschäftigen, als mit dem göttlichen Feuer, das dadurch auflodern sollte.
2. Erbaue deine Gebete von ungehauenen Steinen
Es gibt Leute, die sich im Gebet solcher außerordentlich seiner Ausdrücke bedienen, dass man sich dabei nur wundert über ihre Beredsamkeit. Ihre Gebete stehen da, wie prächtige Altäre, auf denen kein Feuer brennt. O des Starken Geschreies, der Tränen eines vom Geist erfüllten Menschen, worin die große Not seines Herzens ausgesprochen wird, statt der gewählten Schönheit einer an Gott gerichteten Ansprache!
3. Erbaue dein inneres Leben von ungehauenen Steinen
Schaue nicht beständig darauf, wi e d u deinen Gottesdienst, dein Bekenntnis, deine Übergabe vollziehst. Je weniger du daran denkst, desto besser, damit alle deine Gedanken auf den großen Gott und Seine Gegenwart gerichtet seien. Aufrichtigkeit muss unserer Anbetung Gottes zu Grunde liegen. Ein einzelnes, loderndes Flämmchen auf dem Altar ist mehr wert, als eine ganze Schar behauener Steine.