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Predigten zu 4. Mose 6,12
Die vorigen Tage sollen umsonst sein
Wie ernst ist der Gedanke, den diese Worte andeuten! War das Gelübde des Nasiräers durch die Berührung mit dem Tode plötzlich unterbrochen worden. So konnte er von neuem anfangen; aber alle die Tage, die jenem unglücklichen Ereignis vorangingen, waren vergeblich, sie wurden nicht mitgezählt.
Wie viele Tage unseres Lebens sind schon vergeblich gewesen. Tage, an denen wir keinen Fortschritt in der Erkenntnis Gottes gemacht haben, keinen Zugang zu Ihm hatten, keine hilfreiche Tat vollbracht, kein liebevolles Wort zarter Teilnahme gesprochen haben. Es ist überaus wichtig, dass auch unsere Tage der Ruhe von tätiger Arbeit, Tage seien, an denen wir tiefere Blicke tun, und Neues empfangen aus der Fülle unsers Gottes.
Jeder neue Tag wird uns von Gott dargereicht, einem weichen Metalle gleich, dem wir unsere Schrift aufdrücken sollen; oder dem geschmeidigen Tone gleich, aus dem wir irgend ein Gefäß zur Zierde oder zum nützlichen Gebrauch bilden können. Jeden Morgen wird uns die Tafel übergeben, auf die wir schreiben, die Leinwand, die wir bemalen sollen. Aber nur zu oft verlieren wir unsere guten Gelegenheiten, und alles, was wir vorweisen können, ist ein verworrenes, beflecktes und verunstaltetes Bild.
Willst du dies vermeiden, so lass dir von Gott den Tagesplan machen; folge der Leitung Seines Geistes; tue alles, was dir in die Hände kommt, mit aller Macht und zu Seiner Ehre; lege jede erkannte Sünde ab und scheide alles Böse aus; lerne in allen Dingen dich Seiner Führung zu ergeben und dich Seiner treuen Bewahrung zu überlassen. Dann wird jeder Tag etwas Bleibendes vorweisen können und gleich sein einem Kelche, der bis an den Rand gefüllt ist, mit heiligem Dienst.