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Predigten zu 4. Mose 30,5
Der HERR wird ihr gnädig sein
Wenn ein Vater oder ein Ehegatte das Gelübde eines Weibes nicht anerkennen wollte, so war es nicht gültig, und sie war ihrer Verantwortlichkeit los. Gott verlangte nicht von ihr, dass sie ein Versprechen halte, das ihr gegen ihren Willen unmöglich gemacht wurde. Hierin liegt ein tiefer Gedanke.
Du magst fühlen, dass der HERR einen gewissen Schritt von dir verlangt, ja, dass du, durch deine Verbindung mit Ihm, diesen zu tun genötigt bist. Du hast Ihm auch schon versprochen, darin zu gehorchen; allein auf plötzliche und unerwartete Weise wirst du daran verhindert. Ein entschiedenes Verbot derer, die ein Recht haben, deine Handlungen zu bestimmen, der Ausspruch des Arztes, ober ein deutlicher Ruf nach anderer Seite hin, zwingt dich, dein Vorhaben aufzugeben. Was nun: Ist Gott betrübt oder gar erzürnt? Nicht also; Er versteht den ganzen Fall vollkommen; Er nimmt deinen guten Willen für die Tat und heißt dich im Frieden hinziehen. Dies bezieht sich jedoch nicht auf solche Fälle, wo das Gewissen eine Handlungsweise deutlich entweder verlangt oder verbietet.
Zuweilen ist das Schweigen Gottes Seine Zustimmung. In Seiner heiligen Gegenwart brachtest du Ihm dein feierliches Gelübde dar; du hörtest keine Antwort, fühltest keine mächtige Bewegung noch Versieglung; Er schwieg stille von Tag zu Tag. Aber durch dieses Stillschweigen hat Er alle deine Gelübde bestätigt.
Wenn Eltern im Eigenwillen ihren Kindern verbieten, heilige Entschlüsse und Gelübde auszuführen, so wird die Last des Unrechts auf ihren Schultern liegen. Sie müssen Gott Rechenschaft dafür geben, und ihre Handlungsweise verantworten. Es wird ihnen schwer angerechnet werden, wenn sie ihren Kindern unnötige Hindernisse und Steine des Anstoßes in den Weg gelegt haben.