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Predigten zu 4. Mose 23,10
"Wer könnte zählen den Staub Jakobs und, der Zahl nach, den vierten Teil Israels? Meine Seele sterbe den Tod der Rechtschaffenen, und mein Ende sei gleich dem ihrigen!"
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Meine Seele müsse sterben den Tod der Gerechten, und mein Ende werde wie dieser Ende."
Das ist ein guter Wunsch, der uns angesichts des Endes Moses wohl kommen kann. Das Besondere an dem Gesamturteil über Mose ist dies, dass einerseits Gott allein alle Ehre gegeben wird, dass aber auch Mose die ihm gebührende Anerkennung findet. Noch einmal ziehen (5. Mose 34) die großen Zeichen und Wunder an unserem Auge vorüber, die Mose bei dem Auszug aus Ägypten tat. Dabei könnte ein Leser auf den Gedanken kommen, ein derartiges Urteil sei für andere Menschen unerreichbar. Dem ist aber nicht so. In einer Hinsicht dürfen wir alle ohne Ausnahme danach trachten, das gleiche Zeugnis wie Mose zu erhalten: Im Grunde spricht nämlich dies Zeugnis nicht mehr aus, als dass dieser Gottesmann in seinem Leben die Aufgabe erfüllt habe, zu der Gott ihn erkoren hatte. In diesem wichtigsten Punkt wollen wir alle suchen, das gleiche Lob zu erhalten. Nicht jeder hat den Beruf, wie Mose ein besonderer Führer im Reich Gottes zu werden. Aber jeder hat von Gott eine bestimmte Aufgabe zugewiesen bekommen in Familie, Beruf und Umgebung. Jeder soll nun seine von Gott ihm zugewiesene Aufgabe zu erfüllen suchen, wie Mose es tat mit der seinigen. Wir alle sollen dasein zu Lob der Herrlichkeit Gottes (Eph. 1, 12). Wir alle sollen und können Frucht bringen, die bleibt (Joh. 15, 16). Jeder soll Segen empfangen, um ein Segen zu sein (1. Mose 12, 2). Im Blick auf das einst über uns fällige letzte Urteil Gottes wollen wir um Licht bitten über die uns zugedachte Aufgabe und um Treue, sie zu erfüllen. "Stelle mir die Ernte für, dass ich darf auf Hoffnung säen. Was wir tun und tun es dir, lässt du nicht umsonst geschehen; hat man kein Verdienst davon, gibt die Gnade dennoch Lohn." (Ph. F. Hiller.)