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Predigten zu 4. Mose 22,12
Zitate von Wilhelm Busch anzeigen
Dunkle Nacht! Im Lager Israels schläft alles. Nur ein paar Wachen gehen auf und ab. Keiner in dem Lager des Volkes Gottes ahnt, welche dunklen Kräfte am Werk sind, ihnen Schaden zu tun, ja, sie zu vernichten. Israel weiß nicht, daß der heidnische König Balak sie mit Zauberei verderben will. Gottes Volk hat keine Ahnung, daß Boten zu dem geheimnisvollen Seher Bileam gezogen sind, um ihn herbeizuholen für dies dunkle Zauberwerk. Die Schlafenden wissen nichts davon, daß im fernen Land der Bileam vor Gott auf den Knieen liegt und Ihn fragt, ob er sich zu diesem Werk hergeben soll. Und Israel weiß vor allem nicht, daß „der Hüter Israels, der nicht schläft noch schlummert", in dieser Nacht auf dem Plan ist, um die schirmende Hand über sie zu halten. Er sagt zu Bileam: „Dies Volk ist von mir gesegnet. Verfluche es ja nicht!"
Ist das nicht wundervoll? Während Gottes Volk im Frieden ruht, wird hintergründig vom Herrn selbst eine Gefahr abgewehrt. Da fallt uns das seltsame Wort ein, das der Herr Jesus einmal zu Petrus sagte: „Petrus, der Satan hat dein begehrt, daß er dich möchte sichten wie den Weizen. Aber ich habe für dich gebeten, daß dein Glaube nicht aufhöre." Wie mag der Petrus gestaunt haben über diese hintergründige Bedrohung und Beschirmung! Ja, was wissen wir Christen von dem, was in den Hintergründen vorgeht! Wer davon etwas ahnt, dem wird es ein starker Trost, daß der „Hüter Israels nicht schläft noch schlummert". Der wird es aber auch nicht mehr wagen, zu leben, ohne unter Seiner Beschirmung Zuflucht zu haben. Amen.