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Predigten zu 4. Mose 11,29
Wollte Gott, dass all das Volk des HERRN weissagte!
Dieser eine Ausspruch kennzeichnet die unvergleichliche Größe des Charakters Mosis. Kleine Seelen beanspruchen alles für sich. Sie freuen sich ihrer Frömmigkeit, ihrer Begabung, weil sie dadurch einen gewissen Vorzug vor anderen erhalten; aber sie sind sehr unzufrieden, wenn irgend eine Ausgleichung angebahnt wird, wodurch Eldad und Mebad an ihre Seite gerückt werden könnten.
1. Dies war Josuas Schwachheit
Als er hörte, dass Eldad und Mebad im Lager weissagten, rief er: „Mein Herr Mose, wehre ihnen!“ Damals war er noch unreif, ein, erst im Werden begriffener Heiliger, dessen Eifersucht erregt war für seinen Meister und Freund.
2. Dies war die Klage der Jünger Johannis
als sie es mit ansehen mussten, wie die Menge sich von ihrem großen Lehrer zurückzog.
3. Dies war, worüber die Pharisäer sich ereiferten
„dass Jesus die Religion so wohlfeil, allen erreichbar, machte, dass sogar Zöllner und Sünder an ihren unschätzbaren Gütern teilnehmen konnten. Einer, der in der Tat groß und edel ist, wünscht, dass alle sein möchten wie er oder besser; die Vermehrung lebendiger Gottseligkeit ist ihm eine Wonne; er freut sich, wenn andere mit größeren Gaben ausgerüstet sind als er selbst, damit sie das Evangelium mehr fördern, als er es tun könnte; er ist bereit abzunehmen, wenn nur Christus wächst; wenn nur Er hoch gepriesen wird, so setzt er sich darüber hinweg, ob auch seinen Banden Trübsal zugewendet wird; er bittet, dass der HErr seinen Geist auf das ganze Volk ausgieße. Dies alles ist gegen unsere Natur; aber Gott, der heilige Geist, will uns eintauchen in diese Gesinnung, so dass die Verherrlichung Gottes unser Lebenszweck wird. Eile, o himmlischer Tröster, dies auch in mir zu erfüllen!