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Predigten zu 3. Mose 7,19
Wer rein ist, soll davon essen
Im 13. Verse wird der Sauerteig bei dem hier vorgeschriebenen, heiligen Feste zugelassen; er ist ein Bild des innersten Wesens des Bösen, das sich sogar in unsre heiligsten Gottesdienste einschleicht. Die Selbstsucht ist ein alles durchdringender Sauerteig. Wir mögen uns ihrer nicht bewusst sein, auch kaum genügend erkennen, wie widerlich sie unserm heiligen Gott ist: deshalb kann sie uns bis ins Heiligtum begleiten.
Aber, wer da wusste, dass er unrein sei, durfte sich nicht an dem Opferdienst beteiligen: es durfte kein Flecken auf seinem Gewissen sein, den er durch Bekenntnis und Reue hätte entfernen können. Wenn er dies nicht beachtete, so sollte er ausgerottet werden, das heißt, er wurde von allem Anteil an den heiligen Handlungen ausgeschlossen, und durfte die geweihte Umgebung der Stiftshütte nicht betreten.
Dieses Ausschließen entspricht dem Aufheben der Gemeinschaft, zwischen Gott und dem Gläubigen, wegen einer Sünde, die er nicht bekennen will. Das Dasein des Sauerteigs, des eigenen Wesens, verhindert nicht den Genuss göttlicher Gemeinschaft, denn Gott sieht uns an, als zu Jesu gehörend. Aber eine bewusste Sünde macht, solche Gemeinschaft unmöglich, weil wir damit Gottes gnädiges Anerbieten, wonach unsre Seele im teuren Blut Christi beständig gereinigt werden kann, unberücksichtigt gelassen haben. „Denn das Blut ist die Versöhnung“.
Ach, wie viele ausgeschlossene Christen, gibt es doch! Man merkt es ihren freudlosen Angesichtern, ihren kraftlosen Gebeten, ihrer Unfähigkeit, ein Zeugnis für Gott abzulegen, wohl an. Wenn du ausgeschlossen bist, so untersuche dein Leben, bis du die Ursache davon entdeckst. Mache dich los von deiner Sünde, und verlange nach der Reinigung (Joh. 13); dann komme zum Festmahl Gottes, um an seinem Tische mit Ihm Gemeinschaft zu haben.