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Predigten zu 3. Mose 18,1
"Und der HERR redete zu Mose und sprach:"
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Ihr sollt nicht tun nach den Werken des Landes Kanaan, worein ich euch führen will."
Dies Kapitel lässt uns Entsetzen erregende Blicke tun in das Sündenleben der Kanaaniter. Sie lebten in den scheusslichsten Unzuchtsünden mit ihren nächsten Verwandten, sogar mit Vieh. Das sollten diejenigen bedenken, die Anstoss daran nehmen, dass Gott die Kanaaniter auszurotten befahl. Den Israeliten aber rief Gott zu: "Ihr sollt euch nicht nach ihrer Weise halten!" Bei dem Volk Gottes sollte eine andere Moral herrschen, als bei den Götzendienern. - Das gilt auch für das Leben der gläubigen Christen in dieser Weltzeit. Klar sollen sie sich unterscheiden von den Nichtchristen. Der Herr Jesus hat gesagt (Mt. 5, 43 f.): "Ihr habt gehört, dass zu den Alten gesagt ist: Du sollst deinen Nächsten lieben und deinen Feind hassen. Ich aber sage euch: Liebet eure Feinde!" Welch ein Gebot! Das geht über das Maß des Menschlichen hinaus. Feindesliebe ist göttlich. Der Weltmensch liebt nur seine Familienglieder und Freunde, der Christ auch seine Feinde. Er lauert gleichsam auf Gelegenheiten, ihnen Gutes zu tun, wie der Weltmensch auf Gelegenheiten lauert, seinen Feinden Schaden zuzufügen. Er betet für die, welche ihn beleidigen und verfolgen; er segnet, die ihm fluchen, er tut wohl denen, die ihn hassen; er verzeiht seinen Feinden, wie Joseph seinen Brüdern, und wie der Herr Jesus seinen Peinigern. - Wer tun will nach dem Wort Gottes: "Haltet euch nicht nach der Weise des Landes Kanaan!", der beherzige auch die Worte von Petrus (1. Petr. 4, 3-5): "Laufet nicht mit in das unordentliche Wesen." Wie kann ein Gläubiger teilnehmen an weltlichen Trinkgelagen? Kann man sich am Wirtshaustisch freuen über das Leiden des Herrn Jesu für uns? Kann man da reifen für die Ewigkeit? Möchte man bei der Wiederkunft des Herrn Jesu angetroffen werden in der Gesellschaft seiner Feinde und Verächter?