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Predigten zu 3. Mose 14,44
"so soll der Priester kommen; und besieht er es, und siehe, das Übel hat um sich gegriffen am Hause, so ist es ein fressender Aussatz am Hause: es ist unrein."
Autor: Alfred Christlieb (* 26.02.1866; † 21.01.1934) deutscher Theologe
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"Es ist Aussatz am Hause, darum soll man das Haus abbrechen."
Nicht nur am menschlichen Körper, auch an Häusern kann Aussatz aufbrechen. Zuweilen ist es nur die Tünche oder ein einzelner Stein, der davon befallen wird. Es geschieht aber auch, dass man nach der Entfernung der Tünche oder des einzelnen Steines neue Krankheitsherde entdeckt. Dann muss das ganze Haus bis auf den Grund abgebrochen und der Schutt weit draußen vor die Stadt geschafft werden. Wenn ein israelitischer Hausbesitzer solche Krankheitsherde an seinem Haus erblickte, gab das einen grösseren Schrecken, als wenn wir den Schwamm im Haus entdeckten. - Wir wollen nun fragen: Gibt es auch in unseren Landen Aussatzhäuser? Ach, gar viele! Da sind Geschäftshäuser, mit Sündengeld erbaut, mit Unrecht unterhalten. Andere Häuser hat man bei Erbschaftsstreitigkeiten mit Gewalt an sich gerissen. Wieder andere dienen offenkundig der Sünde. - Wird einem Glied des Volkes Gottes klar, dass an seinen Hause ein solches Aussatzmal vorhanden ist, dann hin zu dem großen Hohenpriester und gefragt: Was soll ich tun? Nur den mit Aussatz behafteten Stein ausbrechen? Nur den Sonntagshandel, den Schnapsverkauf, die dunklen Geschäfte aufgeben oder - das ganze Haus fahren lassen? - Da hat ein Vater das "Aussatzzeichen" an seinem Hause klar erkannt. Nachlässigkeit oder Geiz hindert ihn, ernstlich zuzugreifen. Eines Tages entdeckt er dann an der Hand seines Lieblingskindes den Aussatz. Vergebens ist jetzt das Klagen. Das Kind ist zeitlebens verdorben! Und der Vater hat die Schuld! - Wohl dem, der schonungslos vorgeht, ohne Angst vor dem Verlust. Gott kann überreich ersetzen, wenn wir um des Gewissens willen aufräumen mit dem, was dem heiligen Gott missfällt. - Hat dein Haus gewisslich kein Aussatzmal?