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Predigten zu 2. Timotheus 1,6
Das Heil ist eine Gabe der Gnade Gottes. Das wissen wir und sind glücklich, es zu besitzen. Aber hier ist die Rede von der geistlichen Ausrüstung, die Gott Seinem Kind gewährt für einen Dienst, der Ihn ehren soll.
Erstens handelt es sich um etwas, das wir von Natur nicht haben, das Er uns vielmehr aus Gnade schenkt. Darüber sagt Paulus in 1.Timotheus 1,13-14: «Der ich zuvor ein Lästerer und Verfolger und Frevler war ... Mir ist Erbarmung widerfahren, weil ich es unwissend im Unglauben getan habe. Und die Gnade unseres Herrn wurde über alle Maßen groß samt dem Glauben und der Liebe, die in Christus Jesus ist.» Der Apostel Paulus war selbst ein lebendiges Zeugnis für die Tatsache, dass Gott ein Leben, das Ihm ganz ausgeliefert wurde, von Grund auf umgestalten kann. Hier handelt es sich nicht um natürliche Begabungen und Fähigkeiten, die sogar ein Hindernis für den Christen sein können, sondern um geistliche Gnadengaben, die der verherrlichte Herr selbst nach Seinem Willen austeilt.
Zweitens gilt für die Gnadengaben: Was Gott uns als der Schöpfer verleiht, bringt Er als der Hirte zur Entfaltung. Unsere natürlichen Begabungen entspringen nicht aus dem Heiligtum; sie können auch nicht hineinkommen. Wenn Gott eine Gnadengabe gibt, dann erschafft Er etwas, was nicht ist. Er handelt als Schöpfer des Lebens und hat dabei den Dienst im Auge, den Er von uns erwartet. Durch die Wiedergeburt legt Er den Grund, das Fundament; danach pflegt Er Seine Schöpfung und bringt sie zur Entfaltung als Herr und Haupt Seines Volkes (Epheser 4,11-12).
Wie ein ausgestreutes Samenkorn Wurzel schlägt, zu einer Pflanze wird und wächst in dem Maß, wie das Land gut, die Bewässerung regelmäßig und der Lebensraum groß genug ist, so wächst unsere Fähigkeit zu dienen in dem Maß, wie wir gehorsam sind und diese Fähigkeit recht gebrauchen. Der Herr pflegt sie mit größter Sorgfalt. Auch wir sollten sorgfältig mit ihr umgehen und in ihrer Ausübung völlig abhängig von unserem Meister bleiben, in aller Demut und Weisheit und Unterwerfung unter Ihn.
Drittens sind wir verantwortlich für diese Gabe. «Vernachlässige nicht die Gnadengabe in dir» (1. Timotheus 4,14). Wenn wir mit anderem beschäftigt sind, kann sie sich nicht entfalten. Darum müssen wir wachen, damit uns auch ganz berechtigte Dinge nicht ablenken und wir den Heiligen Geist nicht betrüben, sondern, da wir gewarnt sind, standhaft auf der vorgezeichneten Bahn bleiben; «denn Gott hat uns nicht einen Geist der Furchtsamkeit gegeben, sondern der Kraft und der Liebe und der Zucht» (2. Timotheus 1,7).