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Predigten zu 2. Samuel 3,39

"Ich aber bin heute schwach, obschon zum König gesalbt; und diese Männer, die Söhne der Zeruja, sind zu hart für mich. Der HERR vergelte dem, der das Böse tut, nach seiner Bosheit!"

Autor: Hugh E. Alexanders (* 1884; † 1957) englischer Evangelist, der Anfang des 20. Jahrhunderts in der französischen Schweiz wirkte

Wie lehrreich sind diese Worte! Wie viele Christen machen in ihrem geistlichen Leben diese tägliche Erfahrung dessen, der mit Gott wandelt: «Ich bin schwach». Ja, die Menschen oder die Umstände sind zu mächtig für mich! Der Apostel Paulus bezeugt, daß es eine Schwachheit gibt, die von Gott kommt: «Christus wurde aus Schwachheit gekreuzigt» (2. Korinther 13,4). Diese Schwachheit – nicht die Schwachheit der Sünde oder des Ungehorsams oder unserer gefallenen Natur – gehört zu Gottes Erziehungsplan für uns. Paulus erlebte sie in bezug auf seine Gesundheit und erklärte: «Wenn ich schwach bin, dann bin ich stark». Ja, er konnte auch sagen: «Ich bin schwach, obwohl ich zum König gesalbt bin». Wenn wir unsere Unfähigkeit, unsere Schwachheit wirklich spüren und sagen müssen: «Ich bin schwach», dann wollen wir doch nicht den Schluß des Satzes vergessen: «Ich bin zum König gesalbt!» Um dieser Salbung willen, deren wir uns bewußt sind, offenbart Gott gerade in unserer Schwachheit Seine Kraft.

Diese Haltung des Glaubens ist etwas ganz anders als die, die sich gegen Schwachheit wehrt und sich einbildet, im Besitz der Kraft zu sein, wobei es sich aber um eine seelische Kraft handelt, die außerhalb von Christus ist. Wir haben die königliche Salbung empfangen, und diese Salbung versetzt uns in das Reich dessen, der uns zu «Königen und Priestern» macht, zu einem «königlichen Priestertum». Die Salbung ändert alles. Wo sie vorhanden ist, da ist auch die wahre Kraft zum Herrschen und der rechte Gebetsgeist gegenwärtig.

Wenn wir uns anhand dieses Bibelverses wiedererkennen, dann wollen wir diesem Wort auch glauben und es auf uns beziehen. Wir wollen die Erziehung durch die Schwachheit nicht abweisen, sondern sie im Licht dieser göttlichen Offenbarung ansehen. Gottes Kraft will sich dadurch in unserem Leben zeigen. In den Umständen, die stärker sind als wir, wird der himmlische Vater sich unseren Herzen in ganz neuer Weise offenbaren und alles zu unserem Besten mitwirken lassen, um Seiner Salbung willen.

Wir wollen uns in stiller Sammlung beugen vor der Wahrheit, die in Jesus Christus ist und bedenken, daß es Gott ist, «der uns zusammen mit euch in Christus fest gegründet und uns gesalbt hat» (2. Korinther 1,21).