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Predigten zu 2. Samuel 1,23
Saul und Jonathan, holdselig und lieblich in ihrem Leben
Es war sehr holdselig und lieblich von David, dies zu sagen. Natürlich zögerte er nicht, von seinem geliebten Jonathan dies zu bezeugen, an den jede Erinnerung ihm süß war, gleich den lieblichen Klängen der Musik; aber er wäre wohl zu entschuldigen gewesen, wenn er Saul ausgeschlossen hätte von den Lobpreisungen, die er auf den Namen seines Freundes häufte. Allein der Tod hatte die dunkeln, traurigen Erinnerungen jüngst vergangener Tage vermischt und hatte die Seele des Psalmisten wie im Traum zurückgeführt zu Saul, wie er ihn zuerst gekannt hatte. Was nur zum Lobe des ersten Königs der Hebräer gesagt werden konnte, wurde in diese glühenden Zeilen gelegt – der Mut, die kriegerische Gewandtheit, die Bereitwilligkeit den Unterdrückten zu helfen, die Lieblichkeit und der Adel seines Benehmens.
Solches bewirkt die Liebe Gottes, die Er den Herzen seiner Kinder einatmet. Sie werden völlig in der Liebe, wie Er es ist. „Gott preist seine Liebe gegen uns, dass Christus für uns gestorben ist, da wir noch Sünder waren.“ Es ist etwas Gottähnliches, wenn seine Kinder ihre Feinde lieben, die segnen, die ihnen fluchen, und für diejenigen beten, die sie schmähen und verfolgen. Haben wir solche Liebe? Hüten mir uns, etwas Arges zu denken? Sehen wir leichter die Tugenden, als die Fehler unserer Feinde? Decken wir mit dem Mantel vergebender Liebe das uns angetane Unrecht zu und vergegenwärtigen wir uns lieber die Vorzüge unserer Feinde? – Das ist die Liebe, die niemals aufhört, sondern auch dann noch bleibt, wenn der Glaube zum Schauen geworden ist, und die Hoffnung ihr Ziel erreicht hat. Wir bedürfen vor allem einer Taufe der Liebe. Ein Stücklein Ton kann, wenn es mit Rosenöl in Verbindung gebracht wird, zum süßen Wohlgeruch werden. Lasset uns so nahe bei Jesu bleiben, bis wir lieben lernen, wie Er.