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Predigten zu 2. Samuel 18,22
Warum willst du denn laufen? . . . Was auch geschehen möge, ich will laufen
Joab liebte David nicht so sehr, wie Ahimaaz und konnte deshalb nicht verstehen, warum der junge Mann so bereitwillig war, dem Könige die Siegesbotschaft zu bringen. Ohne Zweifel begriffen weder Ahimaaz noch Chusi das Herz Davids und dachten, er würde sich freuen zu hören, dass die Empörung unterdrückt, und Absalom tot sei. Es war, weil er hoffte, seinem Könige Freude zu bereiten, dass der leichtfüßige Sohn Zadoks sich die Erlaubnis erflehte, laufen zu dürfen. Wie, wenn auch kein Sohn zu erwarten wäre, oder wenn er Chusi zugeteilt würde, der auf Joabs Befehl bereits vorausgeeilt war, – das war ihm gleichgültig, die Liebe zu David drängte ihn. Wie oft wird doch die Lohnfrage den Knechten Gottes vorgeworfen! Die Welt höhnt sie damit am liebsten, dass sie dem HErrn nur dienen, weil sie dafür bezahlt sind. So fragte auch einst Satan: „Meinst du, dass Hiob umsonst Gott fürchtet?“ Nichts setzt die Menschen so sehr in Erstaunen, wie ein uneigennütziges Dienen. Sie können es nicht begreifen, aber sie achten es hoch. „Lohn oder kein Lohn; Vergeltung oder keine; Freude oder Tränen; was auch geschehen möge, ich will laufen.“ Dies ist die Gesinnung, die den Christen geziemt und die Welt von ihrer Echtheit überzeugt.
Ahimaaz lief dem Chusi zuvor. Der eine ein Freiwilliger aus Liebe, der andere ein Sklave, der einen Befehl ausführte. Die Liebe lieh den Füßen des Ahimaaz Flügel, und seinen Kameraden dahinten lassend, trat er zuerst vor das Angesicht Davids. Also geschieht der Wille Gottes im Himmel: „Die Cherubim liefen hin und her wie der Blitz.“ Also geschieht der Wille Gottes auf Erden: „Sie gingen eilend zum Grabe hinaus, mit Furcht und großer Freude und liefen, dass sie es seinen Jüngern verkündigten. Und siehe, da begegnete ihnen Jesus und sprach: Seid gegrüßet!“