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Predigten zu 2. Samuel 16,14
Der König kam hinein mit allem Volk, das bei ihm war, müde, und erquickten sich daselbst
Oft überfällt uns eine große Mattigkeit; die Länge des Weges ermüdet uns und wir werden geneigt, die Hoffnung aufzugeben, unser Gedächtnis ermüdet uns, indem es uns beständig die Aufzeichnung vergangener Untreue und Übertretung vorhält. Wir schrecken zurück vor dem abgewandten Auge früherer Freunde, und den erbarmungslosen Urteilen der Feinde. Die Sehnsucht nach entschwundenem Glück, nach einem Leben der Liebe, nach Reinheit und Frieden zermalmt die Seele. Unser großer König hat auch etwas erfahren von menschlicher Ermüdung, wenn auch nicht aus denselben Ursachen, die sie meist bei seinen Untertanen bewirken. Aber bei aller unserer Ermattung können wir die Stimme Gottes hören, die uns prüft: „So hat man Ruhe, so erquickt man die Müden, so wird man stille.“ (Jes. 28,12). Es ist Ruhe da für die müden Seelen, unter dem Schatten des Kreuzes, bei dessen Anblick die Last abgewälzt wird. Uns winkt Ruhe und Erquickung, wenn wir uns laben dürfen an der geoffenbarten und erfahrenen Liebe Jesu. Wir finden Erquickung, wenn wir an seinem Tische sein Fleisch essen, sein Blut trinken dürfen; wenn wir unsern Willen in den seinigen legen, wenn wir Ihn erkennen als „eine Zuflucht vor dem Wind, einen Schirm vor dem Platzregen, wie die Wasserbäche am dürren Ort, wie der Schatten eines großen Felsen im trockenen Lande. (Jes. 32,2)
Es gibt keinen Berg der Schwierigkeiten*) ohne erfrischende Laube; keine Einöde ohne ihre Oase; keine Hitze ohne den Schatten eines großen Felsens; keine Ermüdung ohne Ruhekissen; keinen unerträglichen Schmerz ohne Tröstung; kein Verschmachten ohne Erquickung; keinen menschlichen Mangel ohne die stets gegenwärtige Fülle der Hilfe Gottes.