10.798 biblische Andachten und Predigten von Spurgeon, MacArthur, MacDonald, Christlieb, Eichhorn, Hofacker, Zinzendorf, Luther ...
Predigten zu 2. Petrus 3,8
Ein Tag ist vor dem HERRN wie tausend Jahre
Vor Gott ist weder Vergangenheit noch Zukunft; Er lebt beständig in der Gegenwart. Als ob wir etwa von einem erhabenen Bergesgipfel, tief unten im Tal den Lauf eines Stromes beobachten könnten, von seiner Quelle bis zu seiner Mündung, so können wir uns vorstellen, wie der Lauf der Zeit erscheinen muss vor den Augen des Ewigen, der da war, der ist, und der da kommt.
1. Ein Tag ist wie tausend Jahre
Wenn Gott wollte, so könnte Er in einem Tage das ausführen, was Er sonst in tausend Jahren getan hat. Sage ja nicht, dass Er so und so lange brauche, um diese oder jene Verheißung zu erfüllen: – die Juden zu bekehren und heimzubringen; das tausendjährige Reich aufzurichten; den Fluch aufzuheben und in Segen zu verwandeln. Sage nicht, Er müsse ebenso viel Zeit haben, um den neuen Himmel und die neue Erde zu bilden, wie zur Erschaffung der ersten. Sage nicht, der Sturz des Reichs der Finsternis und die Bekehrung der Völker zu Gott könne nur auf dem Wege geschehen, der jetzt gebräuchlich ist. Alles dieses kann in einem Augenblick erreicht werden; zwischen Sonnenaufgang und Sonnenuntergang könnte Gott das Werk ausführen, wozu tausend Jahre uns sonst erforderlich schienen.
2. Tausend Jahre sind wie ein Tag
Was unserem kurzen Verstand lang erscheint, ist nicht lang vor Gott. Tausend Jahre unserer Rechnung sind vor Ihm nur wie ein Tag. Du sagst, es seien beinahe zwei tausend Jahre vergangen, seit Jesus starb, oder wir seien wenigstens schon am Abend des zweiten Tausends angelangt. Aber nach der Berechnung Gottes ist der Kreuzestod Jesu, sein Begräbnis und seine Auferstehung am gestrigen Tage geschehen. Suche den weiten Horizont Gottes zu erfassen; vor Ihm sind die Inseln nur wie ein Stäublein, und die Jahrhunderte wie das Vorwärtsschreiten des Minutenzeigers.