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Predigten zu 2. Mose 27,20
Das allerreinste lautere Öl von Ölbäumen gestoßen zur Leuchte
Ein bekannter Gottesmann (McChenne) pflegte, wenn er seine Amtsbrüder zu möglichst genauer Vorbereitung auf die Predigten ermahnte, hinzuzufügen: „Gestoßenes Öl für das Heiligtum.“ Und er selbst machte es sich zur Pflicht, keine Wahrheit seiner Gemeinde vorzutragen, die er nicht sorgfältig und tief durchgedacht und durchlebt hatte.
Wir aber finden in diesen Worten noch einen andern Gedanken. Jene Leuchte im Heiligtum war das Sinnbild des Zeugnisses der Gemeinde, d. h. der Gläubigen. Wie der Räucheraltar die Fürbitte darstellen soll, so der siebenarmige Leuchter den Beruf der Kinder Gottes die dunkle Welt zu erhellen. In der Offenbarung spricht der HERR dies deutlich aus: „Die sieben Leuchter, die du gesehen hast, sind sieben Gemeinden.“ Das Öl ist, wie fast immer in der Heiligen Schrift, ein Sinnbild des heiligen Geistes. Nur wenn Er in uns ist, können wir leuchten. Aber das gestoße ne Öl weist uns hin auf die Demütigung und Zucht, wodurch allein unser bestes Zeugnis möglich ist. Die Verfolgungszeiten der Kirche waren stets die fruchtbarsten, da wurden die klarsten Bekenntnisse für den Erlöser abgelegt. Im Leiden haben die Gläubigen sich am liebevollsten zu ihrem Meister gehalten, ob auf dem Krankenlager oder bei den Entbehrungen der Armut. Die Gebrochenheit des Geistes, das sicherste Merkmal eines gereiften Werkes Gottes in der Seele, ist auch eine Bedingung des Leuchtens. Je zerstoßener und zerschlagener du bist, je ärmer am Geist, desto heller wird der himmlische Strahl der Liebe und des Lichts aus deinem Herzen hervorleuchten: und ist es nicht der Wille Gottes an uns, dass wir seien „ohne Tadel und lauter und Gottes Kinder, unsträflich mitten unter dem unschlachtigen und verkehrten Geschlecht, unter dem wir scheinen sollen, als Lichter in der Welt?“