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Predigten zu 2. Mose 25,21
Wir müssen gesammelt und ruhig sein, damit dieses Wort Gottes uns wie Tau durchdringt. Der Sühnedeckel, auch «Sitz der göttlichen Barmherzigkeit» oder «Gnadenstuhl» genannt, stellt die einzigartige Stätte dar, wo Gott uns ruft und begegnet, um mit uns Gemeinschaft zu haben und uns Seine Anweisungen zu geben. Es ist eine unendlich gesegnete und heilige Stätte, von der aus Er uns die Schätze Seines Vaterherzens mitteilt und mit uns redet, wie nur Er es kann. Dort sind wir geborgen vor den Ablenkungen, dem Lärm und den Forderungen des irdischen Lebens. Dort gibt es keine fieberhafte Hektik, keine Überstürzung, keine Kräfte, die uns abziehen wollen. Wir sind allein mit dem Vater selbst, der sich in Seiner ganzen Barmherzigkeit offenbart. Er verkehrt mit uns wie ein Freund, der mit seinem Freund spricht, wie ein Vater, der sein geliebtes Kind unterweist und ermutigt, tadelt und warnt. In dieser gesegneten inneren Sammlung, die uns heute so nottut, «innerhalb des Vorhangs», redet Er, schenkt Er sich uns, und wir schweigen.
Dort gibt Er uns auch Seine Anweisungen. Alles, was wir aus dem Heiligtum empfangen, ist mit Seiner Autorität und Seinem Segen versehen. Dieses Geheimnis wird von vielen Christen nicht beachtet; manche haben nicht einmal den Wunsch, es kennenzulernen. Die Welt sieht ihre Werke, ihre Aktivitäten und ihre Kompromisse, die sicherlich nicht aus dem Heiligtum kommen, die vor Gott keinerlei Wert haben und den Menschen keinen ewigen Nutzen bringen.
Wohl dem Christen, der seine Anweisungen aus dem Heiligtum erhält! Im vertrauten Umgang mit Gott kann er für die Bedürfnisse der Welt einstehen und im Geist des Herrn Jesus, unseres großen Hohenpriesters, für die Menschen Fürbitte tun. In dem Maß, wie er eins wird mit dem Herrn, verschmelzen seine Gebete mit denen Jesu Christi. Aus dieser Gemeinschaft quillt Segen wie ein Strom und fließt über auf die Welt. Überall, wo dieser Strom hinkommt, erfüllt neue, freudige Hoffnung die Herzen der treuen Kinder Gottes, und ihrem Tun wird neue Frische verliehen. Der Strom, der aus dem Heiligtum entspringt, macht das Tote wieder lebendig und bringt Früchte hervor.