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Predigten zu 2. Mose 12,8
Mit bittern Kräutern
Das Passahfest ist ein Bild unsers christlichen Lebens. Das heilige Blut spricht beständig für uns; Gott sieht es und hört seine eindringliche Fürsprache. Indessen dürfen wir im Glauben täglich, stündlich uns nähren von dem Fleisch des Menschensohnes, nach Seinem eigenen Befehl. Aber auch in den Stunden unaussprechlichster Wonne kann in dem Leben des Christen der bitteren Kräuter nicht ganz vergessen werden.
1. Wir werden nie vergessen können, was unsre Erlösung gekostet hat
Sogar im Himmel, in der völligsten Empfindung unsrer Seligkeit, werden wir, so oft wir die Nägelmale in Seiner Hand erblicken, der Todesangst, des blutigen Schweißes, des Kreuzes und Sterbens unsers Heilands gedenken, und am Festmahl wird der Duft der bittern Kräuter nicht fehlen; wie viel weniger auf Erden, wo wir so beständig der Frucht Seines Versöhnungstodes bedürfen!
2. Wir werden uns immer unsrer Sündhaftigkeit erinnern
Gott hat vergeben, aber wir können nicht vergessen. Ach, jene Jahre des Ungehorsams und der Widerspenstigkeit, ehe wir uns Ihm ergaben; jene Jahre des Eigenwillens und Hochmuts, auch seit wir Seine Liebe erkannten! Sie werden uns zuweilen wieder einfallen, und uns von den bittern Kräutern zu kosten geben.
3. Es muss überdies beständig unser eigenes Leben gekreuzigt werden
Nur dann können wir uns von Jesu, dem Lamme Gottes, würdiglich nähren, wenn wir von dem Geist der Selbsthingabe und Erniedrigung durchdrungen sind, wenn wir der Welt und dem Fleische, die die Ursache Seines Kreuzes waren, auch sterben wollen. In der Tiefe unsrer Herzen wird das Trinken Seines Kelches, und das Getauftwerden mit Seiner Taufe, der Geschmack der bitteren Kräuter am Festmahle sein. Aber „dieser Zeit Leiden sind der Herrlichkeit nicht wert, die an uns soll geoffenbaret werden.“