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Predigten zu 2. Korinther 9,10
Er reichet Samen dem Sämann und Brot zur Speise
Jede Ernte hat einen zwiefachen Zweck. Sie muss Samen liefern für die nächste Saat im Herbst; aber auch Brot für den Sämann sowohl als für den Schnitter. Auch im geistlichen Gebiet wird Gott weder die da säen, noch die da ernten, Mangel leiden lassen.
1. Der Sämann muss essen
Wie viel Weizenkörner auch durch des Sämanns Hände gehen, so wird er dadurch doch nicht genährt, und kommt abends hungrig nach Hause. Auch wir, die wir das Werk Gottes treiben, können nicht von dem leben, was wir der Welt um uns her spenden. Nach den fruchtbarsten Arbeitstagen haben wir das Bedürfnis, nach unseren Bibeln zu greifen und durch Gebet und Betrachtung des Wortes unsere hungernden Seelen zu stärken. Wir dürfen die Erregung und die Glut des Heiligtums nicht mit der Nahrung verwechseln; jene wirken eher als Reizmittel. Aber erwarten dürfen wir, dass Gott „die Frucht unserer Gerechtigkeit“ uns vermehren wird. Wird der Vater denen das Brot vorenthalten, die seine Felder bebauen?
2. Wer da isst, soll säen
Das ginge nicht an, das ein Landmann den ganzen Ertrag seiner Äcker für sich gebrauchte. Er muss auch an künftige Ernten denken. Nichts steht dem Geiste wahrer Gottseligkeit mehr entgegen, als beständig sich selbst zu pflegen und zu bedienen; selbst den reinen Weizen des Evangeliums zu genießen, ihn aber nicht in andere Herzen auszustreuen; die Tröstungen des göttlichen Geistes für sich in Anspruch zu nehmen, sie aber nicht anderen mitzuteilen. O, die ihr reichlich gegessen habet, säet auch reichlich; sonst werdet ihr von den Folgen geistiger Übersättigung zu leiden bekommen. Achtet auf die köstliche Zusicherung, dass Gott täglich den Samen darreichen wird für die Gemeinde – den kleinen Familienkreis – und dass Er den ausgestreuten Samen vermehren wird.