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Predigten zu 2. Korinther 2,16
Diese Frage ist ein Bekenntnis, ein Weckruf und zugleich ein Hilferuf. Ein Bekenntnis persönlicher Unfähigkeit zum Dienst für Gott; ein Weckruf wegen der großen, dringenden Bedürfnisse der Welt; ein Hilferuf, weil wegen der menschlichen Unfähigkeit nur Gottes Hilfe und Eingreifen etwas ausrichten kann.
Wenn wir bedenken, wie notwendig es ist, die Millionen mit dem Evangelium zu erreichen, die ohne Gott und ohne Hoffnung in der Welt sind, diese Millionen, die einer Ewigkeit des Verderbens und der Qual entgegeneilen, dann muß aus einem Herzen, das von Gottes Geist erfaßt ist, die Frage aufsteigen: «Wer ist hierzu tüchtig?» Und auf diese Frage gibt Gott eine überwältigende Antwort und eine herrliche Lösung! Göttliche Tüchtigkeit und Fähigkeit bekommen wir auf Grund des Neuen Bundes, in dem Gott dem Menschen alles schenkt und der Mensch alles von Gott empfängt. Im Alten Bund forderte Gott, und der Mensch tat Werke. Gott empfing etwas, und der Mensch mußte sich Mühe geben, Ihm etwas darzubringen. Im Neuen Bund ist es gerade umgekehrt. Der Ausruf: «Es ist vollbracht!» besagt, daß der Erlöser alles zur Rettung des Sünders und für den Dienst Seiner Kinder getan hat. Gott fordert vom Menschen nur, zu glauben und dementsprechend zu leben. Der Mensch lernt, von Gott zu empfangen.
Jesus Christus hat den Teufel überwunden, Er hat seine Werke zerstört, und Sein Kind ist Teilhaber dieses Sieges. Der Dienst für Gott ist ein Gnadengeschenk, und auch die Ausrüstung dafür ist eine Gabe. Um es uns zu ermöglichen, ein dem Vater wohlgefälliges Leben zu führen, ist Christus, der Mittler dieses Neuen Bundes, durch Seinen Geist in unsere Herzen eingezogen. Weil Christus nun durch den Glauben in unseren Herzen wohnt, wird die große, herrliche Aufgabe, von Ort zu Ort Seinen Namen zu verkündigen, auch wirklich durchgeführt und trägt Früchte.
Mit dem Geist des verherrlichten Herrn ausgerüstet, sind wir fröhliche, sieghafte Zeugen für Ihn. Der Wohlgeruch Christi verbreitet sich nicht nur um uns her bei den verlorenen Seelen, sondern steigt auch wie Räucherwerk zum Vater auf, der uns befähigt, Ihm wohlgefällig zu leben.
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Wer den Krieg erlebt hat, der kennt den entsetzlichen Todesgeruch, der von den Kadavern der Pferde und den Leichen der unbeerdigten Gefallenen ausging. Da konnte man sich auch vorstellen, wie im Mittelalter, als es noch keine Schutzimpfungen gab, von solchen Todesfeldern neuer Tod aufstieg: die Pest! „Ein Geruch des Todes zum Tode!« Ist es nicht erschütternd, daß — nach Gottes Willen — das apostolische Zeugnis vom Heil Gottes in Jesus auf manche Menschen solche Todeswirkung hat?! Die es nicht annehmen, denen ist das Evangelium widerlich. Alles sträubt sich in ihnen gegen den „veralteten, muffigen Kram". Es erscheint ihnen ein modriger Todesgeruch. Darüber verstocken sie sich völlig gegen Gottes Ruf. Und nun gereicht es ihnen ganz und gar „zum Tode" — zum ewigen Tod.
„Jenen aber ein Geruch des Lebens zum Leben." Was „Geruch des Lebens" ist, hat mir einmal ein Gutsbesitzer geschildert: „Lange Zeit war Trockenheit. Besorgt sahen wir jeden Tag auf die Felder. Böse sah es aus. Alles schmachtete. — Dann aber zogen eines Tages Wolken auf. Und nun fiel ein stundenlanger, herrlicher Regen. Als die Wolken sich verzogen hatten, nahm ich meine Frau an den Arm, und wir gingen durch die Felder. Alles war erquickt. Wie erlöst atmete alles die neue Luft. Ein herrlicher Duft stieg auf von den erfrischten Feldern, ein Geruch des Lebens." Ja, „zum Leben"! Nun konnte alles gedeihen.
Solche Wirkung hat das Evangelium bei denen, die es annehmen. Da fängt der Garten des Herzens an, für Gott zu blühen. Friede mit Gott und Freude regieren. „Leib und Seele freuen sich in dem lebendigen Gott." Was ist uns das Evangelium? Amen.