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Predigten zu 2. Korinther 1,9
"Wir selbst aber hatten das Urteil des Todes in uns selbst, auf dass unser Vertrauen nicht auf uns selbst wäre, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt,"
Autor: William MacDonald (* 07.01.1917; † 25.12.2007) US-amerikanischer Prediger der Brüdergemeinden
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"Wir selbst aber hatten das Urteil des Todes in uns selbst, auf dass unser Vertrauen nicht auf uns selbst wäre, sondern auf Gott, der die Toten auferweckt."
Paulus war in Asien dem Tod sehr nahe gekommen. Wir wissen nicht sicher, was genau passiert war, aber es war jedenfalls so ernst, dass, hätten wir ihn gefragt: "Wird es Leben oder Tod sein?" er geantwortet hätte: "Tod!" Die meisten Menschen, die Gott gebraucht, haben in ihrem Leben eine ähnliche Erfahrung gemacht. Die Lebensbeschreibungen großer Gottesmänner berichten oft von wunderbaren Errettungen von Krankheit, vor Unfällen, vor persönlichen Angriffen. Manchmal gebraucht Gott auch diese Art von Erfahrung, um einen Menschen zum Nachdenken zu bringen. Vielleicht schwimmt er im Augenblick ganz oben, was äußeren Wohlstand betrifft. Alles läuft zu seinen Gunsten. Dann wird er plötzlich von einer Krankheit niedergeworfen. Der Chirurg entfernt vielleicht ganze Stücke von verkrebsten Organen. Das veranlasst ihn, sein Leben zu überdenken und seine Prioritäten neu zu ordnen. Indem er sich klar wird, wie kurz und unsicher das Leben ist, beschließt er, den Rest seiner Jahre dem Herrn zu weihen. Gott stellt ihn wieder her und schenkt ihm noch viele Jahre fruchtbaren Dienstes. Im Fall von Paulus war es anders. Er hatte sein Leben schon lange dem Herrn zur Verfügung gestellt. Aber es bestand die Gefahr, dass er dem Herrn in seiner eigenen Kraft und seiner eigenen Klugheit diente. Deshalb brachte ihn der Herr an den Rand des Grabes, damit sein Vertrauen nicht auf sich selbst wäre, sondern auf den Gott der Auferstehung. Oft in seinem stürmischen Leben würde er noch in Schwierigkeiten kommen, die keinen menschlichen Ausweg zuließen. Da er aber die volle Hilfe des Gottes erfahren und erprobt hatte, der das Unmögliche möglich macht, konnte er nicht mehr erschreckt und entmutigt werden. Diese Begegnungen mit dem Tod sind verkleidete Segnungen. Sie zeigen uns, wie zerbrechlich wir sind. Sie erinnern uns an die Torheit und Hohlheit der Werte dieser Welt. Sie lehren uns, dass das Leben eine Kurzgeschichte ist, die ganz überraschend enden kann. Wenn wir dem Tod ins Auge sehen, wird uns bewusst, dass wir die Werke Dessen wirken müssen, der uns gesandt hat, weil bald die Nacht kommt, da niemand mehr wirken kann. In gewissem Sinn haben wir alle das Urteil des Todes in uns selbst - eine gesunde Erinnerung, die Interessen Christi an die erste Stelle zu setzen und von Seiner Kraft und Weisheit abhängig zu sein.