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Predigten zu 2. Korinther 1,4
Er tröstet uns in aller unserer Trübsal, dass wir auch trösten können
Meine Lieben, lasset euch die Hitze, wodurch ihr geprüft werdet, nicht befremden, als widerführe euch etwas seltsames. Freuet euch vielmehr, denn sie ist der Beweis, dass ihr auf der rechten Fährte seid. Alle Heiligen sind diesen Weg geführt worden, hauptsächlich der Schreiber dieser Epistel. Ihr Grundton ist Trübsal, denn Paulus hat sie in großer Bedrängnis geschrieben, da er sogar seines Lebens nicht sicher war. Sie ist gleichsam in Trübsal eingetaucht; aber in der obigen Stelle hat sich der Apostel ein kleines Trostkämmerchen erbaut, aus Steinen, die er aus der Grube seines eigenen Schmerzes gehauen hat. Er lobt Gott, der ihn in Trübsal geführt hat, um ihm die Kunst des Tröstens zu lehren; denn durch die Beobachtung, wie Gott ihn getröstet hat, wird er auch fähig werden, andere zu trösten.
Die Welt ist voll trostloser Herzen – einsamer Waisenkinder, die nachts mit Tränen einschlafen. Unser Gott hat Mitleid mit ihnen und möchte sie durch dich trösten. Aber um diesen hohen Beruf ergreifen zu können, musst du dazu erzogen werden; du musst dieselben Prüfungen durchmachen, denen sie ausgesetzt sind. Halte dir ein Tagebuch über die Heilkur Gottes mit dir. Bewege in deinem Herzen die Tiefe jeder Wunde, jede Falte des Verbands, jede Arzneigabe, sei es zur Beruhigung oder zur Stärkung. Zweierlei wird dadurch bewirkt: deine Gedanken werden abgelenkt von deinem Elend zu Gottes Erbarmen, und du verlierst das Gefühl als wäre dein Dasein ein Zweckloses.
Offenbar gibt es auch im Himmel noch Raum für Tröstungen, denn es heißt, Gott werde abwischen die Tränen von allen Angesichtern. O du, der du bis zum Tode betrübt bist, glaube fest, der Tröster wird eines Tages auch über deinen schmerzlichsten Gram den Sieg davon tragen.